Inge ist ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bahnhofsmission Mannheim, die derzeit wegen Corona geschlossen ist. Sie beschreibt, wie wichtig jedes Hilfsangebot für Bedürftige gerade jetzt ist.
„Die Diakonie hat zugemacht – die Caritas auch, Aufenthaltsräume wo Bedürftige Essen und Kleidung bekommen, wo einmal in der Woche eine Ärztin da ist. Auch die Wohnheime haben jetzt zu. Die Obdachlosen sind jetzt auf der Straße und müssen schauen, wo sie unterkommen.“
Wie viele Einrichtungen bleibt die Bahnhofsmission in Mannheim wegen Corona geschlossen. Vor dem Shutdown war der Andrang erst einmal groß. Mehr Bedürftige denn je suchten Schutz in der Bahnhofsmission, da die meisten anderen Einrichtungen schon geschlossen waren. Die Bahnhofsmission kam dadurch mit ihren Kapazitäten an die Grenze. „Wir durften nicht mehr als fünf rein lassen, damit die Leute wirklich anderthalb Meter auseinander saßen – nach einer halben Stunde durften immer neue Leute rein.“
„Die Menschen waren sehr dankbar für die Tasse Kaffee oder den Tee, oder ein kleines Gespräch. Zwischendrin haben wir viel desinfiziert. Manche Leute hier fühlen sich gerade sehr alleine gelassen. Bei uns konnten sie sich aufwärmen. Es wurde ja auch wieder so kalt.“
Verständnis für die Schließung
Trotz aller Sorge weiß Inge, dass dies das einzige Mittel ist, um momentan gegen die Ausbreitung des Virus vorzubeugen. Gerade auch weil sie in ihrem Alter besonders gefährdet ist, wurde sie freigestellt. In ihren Gedanken ist sie aber bei den Bedürftigen.
„Hoffen ist wichtig. Ich zünde jeden Tag eine Kerze an und bitte um Gesundheit für alle Menschen, ob arm, ob reich, ob jung, ob alt. Ich möchte, dass sie alle wieder gesund werden oder gesund bleiben.“
Die Bahnhofsmission musste zwar komplett schließen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jedoch erfinderisch. Durch das Fenster werden nun warme Getränke nach draußen gereicht. Andere Einrichtungen geben Essen und sogenannte Carepakete nach draußen. Sogar eine Pizzeria hilft und backt Pizza für die Armen. Weiter so Mannheim!
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