Als Wanderschäfer zieht Finn-Ole mit seinen 500 Schafen jedes Jahr, Tag für Tag, durch Rheinhessen. Doch sehr bald ist Schluss, wenn es nicht umgehend eine Verbesserung seiner Lage gibt. „Ich habe die vertraglichen Sicherheiten nicht.“ Finn-Ole fehlen die Verträge, um die Grünflächen in Rheinhessen zu pflegen. Die Behörden kommen mit der Vergabe dieser Flächen nicht hinterher. Bis Mitte August kann er seine Schafe noch finanzieren, danach ist er an dem Punkt, an dem er Anfang Juni schon einmal war: Zu diesem Zeitpunkt mussten 200 Schafe weg.
Schon seit Jahren macht er auf seine Situation aufmerksam, aber ohne erkennbaren Erfolg. Seine Wunschvorstellung wäre Verträge über fünf Jahre, damit er auf lange Sicht planen kann und privat auch mehr Sicherheiten hat. Zudem eine vernünftige Zusammenarbeit mit dem Naturschutz. „Hoffen wir mal, dass ich nochmal mit einem blauen Auge davonkomme.“
Die Vorstellung, dass die Schafe durch Maschinen ersetzt werden, ist für Finn-Ole unvorstellbar. Er ist der letzte Wanderschäfer in Rheinhessen und würde sich sogar über mehr Konkurrenz freuen. Die gibt es aber nicht, da in Rheinland-Pfalz niemand mehr die Ausbildung zum Schäfer machen möchte. So ist es fast schon etwas ganz Besonderes ihn mit seinen Schafen zu treffen. Immer wieder bleiben Menschen stehen und schauen den Schafen beim Fressen zu. Auch, wenn es manche gar nicht mehr zu schätzen wissen, genießt Finn-Ole diese Momente.
Solange es geht, möchte Finn-Ole noch weitermachen - Seine Schafe liegen ihm am Herzen.
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