Janka Arens' Entscheidung für ein Pflegekind

Stand
Autor/in
Rieke Spang
Rieke Spang
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

„Im Grunde ist es reiner Zufall, wo man geboren wird. Wenn man eher gut situiert aufwächst und bildungstechnisch gefördert wird, kann man einen sehr glatten Durchlauf haben. So war das bei mir und meiner Familie. Das habe ich als sehr privilegiert empfunden.“

Janka Arens ist Mitte vierzig, verheiratet, hat zwei Töchter und arbeitet als Journalistin. Als sie beruflich zu Kinderarmut und benachteiligten Kindern in Deutschland recherchiert, wird sie nachdenklich.

„Wenn man da erstmal eingetaucht ist und sieht, in welchen Lebenssituationen diese Kinder sind und nichts dafürkönnen. Da gab‘s für mich kein Zurück mehr.“

Sie nimmt Kontakt zum Jugendamt auf und bewirbt sich um eine Pflegeelternschaft. Der Bedarf an Pflegeeltern ist, im Gegensatz zu Adoptiveltern, in Deutschland sehr hoch. Pflegeeltern sind verpflichtet, Kontakt zu den leiblichen Eltern zu halten, was mitunter schwierig sein kann. Deshalb muss Janka Arens auch erstmal ihren Mann und ihr Umfeld überzeugen.

„Meine Schwiegereltern haben sehr deutlich gefragt, warum das jetzt noch sein müsse: Wir arbeiten beide, haben zwei Kinder – reicht das nicht? Aber genau das war es ja: Es war eben alles so gut und so leicht, meine Töchter waren aus dem Gröbsten raus. Ich hatte das Bedürfnis, mich auch noch anders einzubringen. Weil ich viel Glück hatte im Leben und alles so gut gelaufen ist, dass ich dachte: Ich möchte auch irgendwas zurückgeben.“



Anmerkung der Redaktion: Dieser Film entstand 2019, konnte in Absprache mit der Familie aber erst jetzt ausgestrahlt werden.

Mehr Heimat

Hechingen

Halbmarathon mit 81 Jahren? Karin hält die Liebe zum Joggen fit

Karin aus Hechingen schafft mit 81 Jahren noch immer einen Halbmarathon. Ihr Liebe zum Sport gibt sie in ihrer Laufgruppe an andere Menschen weiter.

Karlsruhe

Von der Flucht aus dem Iran bis Olympia in Paris: „Wenn man im Flüchtlingsheim bleibt, kann man sich nicht integrieren.”

Saeid wächst im Iran auf. Früh lernt er den Kanu-Sport lieben und konzentriert sich darauf, denn sein großer Traum: die Olympischen Spiele.