Feuerwehrliebe – Miguel ist Feuerwehrmannanwärter in Ober-Olm

Stand
Autor/in
Frank Hisam
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat

„Hi, ich bin Miguel und möchte zur Feuerwehr!“

Die Freiwillige Feuerwehr Ober-Olm hat einen neuen Kameraden: Miguel. Er ist ein großer Feuerwehrfan und möchte selbst ein Feuerwehrmann werden. „Ich helfe gerne Leuten. Ich bin seit letztem Jahr November tüchtig dabei und es macht mir großen Spaß.“ Miguel ist aktuell Feuerwehrmannanwärter und durchläuft die Grundausbildung. Er ist 35 Jahre alt und von Geburt an geistig beeinträchtigt. Bei der Feuerwehr Ober-Olm soll das aber keine Rolle spielen.

Hier wird jeder nach seinen Fähigkeiten eingesetzt. „Es gibt Leute, die haben Höhenangst oder Platzangst. Selbstverständlich muss nicht jeder Feuerwehrmann alles machen. Wir fahren nicht an ein brennendes Haus mit neun Mann und alle rennen da rein,“ beschreibt Wehrführer Sebastian die Situation auf seiner Wache. Der Feuerwehrarzt hat Miguel die eingeschränkte Diensttauglichkeit attestiert – jetzt muss er viel lernen, um die Ausbildung zu bestehen.

Inklusion ist bei der Feuerwehr in Ober-Olm wichtig

Für Wehrführer Sebastian steht fest: „Dieses Thema, Inklusion bei der Feuerwehr, da sind wir ehrlich gesagt noch nicht so gut vorbereitet. Es gibt die eine oder andere Erfahrung mit körperlich behinderten Menschen. Mit geistig beeinträchtigten Menschen ist es noch relativ wenig. Da müssen wir uns jetzt herantasten.“ Wenn Miguel die Prüfungen besteht, ist er offiziell Feuerwehrmann. Für dieses Ziel gibt er alles. „Ich mache meine Erfahrungen bei den Übungen und bin nicht mehr so aufgeregt wie am Anfang. Es macht mir großen Spaß mit den Kollegen.“

Die Feuerwehr in Ober-Olm braucht Nachwuchs und hat in ihren Reihen Platz für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Der Zusammenhalt im Team ist groß, laut Wehrführer Sebastian: „Das Schöne ist ja auch, wenn wir an einer Einsatzstelle sind, man erkennt nicht, wer man ist oder was man ist. Wir haben alle die selben Klamotten an und steigen als ein Trupp aus. Da helfen auch keine Vorurteile, weil man sie einfach nicht erkennen würde.“

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