Die gute Seele des Friedhofs – Nelson hat seinen Traumberuf gefunden

Stand
Autor/in
Inga Malin Köberich
Michèle Kraft
Michèle Kraft

Als mein Vater starb, war ich 21. Das hat mich für meinen heutigen Beruf geprägt. Ich weiß, in welcher Situation sich Menschen befinden und was sie in diesem Moment brauchen. Ich möchte den Trauernden in dieser schwierigen Situation eine Stütze sein.


Nelson kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie es für ihn war, als sein Vater im Jahr 2009 verstorben ist: „Als Angehöriger musst du direkt funktionieren. So viel Papierkram, Grab aussuchen oder mit Bestattern sprechen – all das habe ich miterlebt.“ Heute versucht er als Friedhofsverwalter den Trauernden eine Stütze zu sein und sie bei allen organisatorischen Dingen im Trauerfall bestmöglich zu unterstützen. Sein Beruf erfordert viel Fingerspitzengefühl.


Ich versuche, für die Menschen da zu sein und ihnen ein paar warme Worte mit auf den Weg zu geben. Wenn es jetzt der 99-jährige Opa ist, der sein Leben gelebt hat, spricht man mit den Trauernden ganz anders, als wenn eine Familie ihr verstorbenes Kind beerdigen muss. Da muss man schon sehr einfühlsam sein und ein Gefühl für die Menschen haben.


Jede Bestattung ist anders und die Vorstellungen der Angehörigen sind sehr individuell. Für Nelson macht gerade diese Vielfalt der Aufgaben den Beruf des Friedhofverwalters aus. „Meine Aufgaben sind jeden Tag anders. Wenn Beerdigungen anstehen, bereite ich sie vor. Ich hebe Urnengräber aus, richte die Friedhofskapelle her oder kontrolliere ein Grab. Manchmal sitze ich auch nur am Schreibtisch. Ich kann nie genau sagen, wie mein Tag aussieht.“
Nelson ist beruflich sehr glücklich und dankbar, welchen Lauf sein Leben genommen hat:

Mein Job erfüllt mich zu 100 Prozent.

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