Annette organisiert den ersten Rosenmontagszug im Mainzer Seniorenwohnheim

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Autor/in
Michèle Kraft
Michèle Kraft
Mehrere verkleidete Frauen stehen hintereinander in einer Reihe: u.a. Clownin, Kapitänin, Hase
„Die Menschen haben gelacht, auch viele, die wir lange nicht mehr lächeln gesehen haben.“
Ein Mann im Rollstuhl hat an beiden Händen eine verkleidete Fastnachterin. Er trägt Luftschlangen um den Hals und einen Orden.
Im Seniorenzentrum Jockel-Fuchs wurden die Menschen mit einem Rosenmontagszug überrascht.
Ältere Dame mit Fastnachtsorden und einer Clownin an ihrer Seite. Beide schauen sich an und lächeln.
„Die Fastnacht bedeutet für mich: Abschalten und Humor.“
Eine Frau als Clown verkleidet hält die Hand eines Mannes und macht mit ihm ein paar Späßchen.
An diesem Morgen sorgen die Fastnachterinnen für Stimmung unter den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Die Leiterin des Hauses als Kapitänin mit Pappschiff verkleidet überreicht einer Dame im Rollstuhl einen Orden.
Für alle Bewohnerinnen und Bewohner gab es einen Fastnachtsorden.
Fastnachtsordner mit der Aufschrift „Fassenacht im Jockel Fuchs Haus – Helau 2022“ und Fastnachtsfiguren
Die Orden wurden extra für das Jockel-Fuchs Haus angefertigt.
Bunt verkleidete Menschen, die zusammen einen kleinen Rosenmontagszug aus dem Gang bilden.
„Ich glaube für die Bewohner ist das was Besonderes. Das ist für mich das Prinzip Leben.“

„Ich möchte gerne, dass jeder Bewohner den Rosenmontagszug in irgendeiner Weise erleben kann. Dass wir allen Bewohnern Wertschätzung, Würde — und das ist für mich auch Feiern — entgegenbringen.“

Da der Rosenmontagszug auch in diesem Jahr wieder ausfällt, hat sich Sozialdienstleiterin Annette etwas einfallen lassen: Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen hat sie einen eigenen Zug durch das AWO-Seniorenzentrum Jockel-Fuchs organisiert. Mit einer Ein-Frau-Kapelle, einem Motivwagen, einer Clownin und den Schwellköpfen im Miniaturformat. „Das gibt den Bewohnern ein Highlight. Es gibt Bewohner, die können sich sehr gut beschäftigen und andere wissen nichts mit sich anzufangen. Es gibt zwar auch Einzelbetreuung, aber von so einem Event reden die Bewohner auch später noch.“

Auf die Idee ist Annette gekommen, weil sich die Bewohner und Bewohnerinnen den Umzug normalerweise im Fernsehen anschauen. Für sie bieten Feiertage und kulturelle Veranstaltungen Struktur und Wiedererkennungswert mit den Jahreszeiten.

„Ich glaube für die Bewohner ist das etwas Besonderes.“

Für den Zug geht Annette durch alle 130 Zimmer des Seniorenzentrums. „Wir dürfen dabei auch die bettlägerigen Bewohner nicht vergessen, denn die können nicht auf die Terrasse gehen oder nicht am närrischen Nachmittag teilnehmen. Deshalb soll der Rosenmontagszug zu denen kommen.“

Auch wenn Annette selbst keine große Fastnachterin ist, möchte sie die Generationen zusammenbringen und den Menschen ein Highlight bieten. „Das ist für mich das Prinzip ‚Leben‘.“

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