Otto ist 96 und zieht jeden Tag seine Bahnen in der Waschmühle

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Autor/in
Alexandra Dietz
Onlinefassung
Anastasia Vedernikov

„Das müssen wir unserem lieben Gott überlassen, aber solange es geht, komme ich.“

Otto besucht fast täglich die "Wesch", wo er seine Bahnen zieht. Mit vier Jahren lernte Otto Rohr in der Waschmühle in Kaiserslautern schwimmen und ist damit ein „Uralt-Gast“ hier, sowie der älteste Dauerkartenbesitzer.

Sein Name ist unter den Gästen des Bades bekannt, man schätzt ihn für seine gute Laune und seine Offenheit gegenüber neuen Begegnungen. Besonders seit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren ist ihm die Gemeinschaft im Freibad sehr wichtig geworden. Gerade wenn man allein ist, „ist das noch wichtiger“ sich auszutauschen, findet der Senior. Die Atmosphäre bereichert das Schwimmerlebnis des 96-Jährigen.

Aktuell ist es im Freibad Waschmühle in Kaiserslautern eher leer. Das sieht der Senior, der die Höhen und Tiefen des Freibads kennt, ungern. Er wünscht sich deshalb sehnlichst, dass die "Wesch" erhalten bleibt. Otto hofft, dass andere Menschen seine Begeisterung für das Schwimmbad und die freundliche Atmosphäre teilen.

Für ihn ist das Freibad ein besonderes Juwel – ein Ort, der Körper und Geist erfrischt und guttut. Er bezeichnet die Waschmühle als seinen „Gesundbrunnen“. Obwohl der Körper sich mit 96 deutlich bemerkbar macht, lässt der Westpfälzer keinen Tag aus, um sich fit zu halten. Am liebsten möchte er noch mit 100 Jahren das Freibad besuchen. Solange er noch einige Bahnen schwimmen kann, kommt er vorbei.

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