Als Josef vor 40 Jahren auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum für seine Familie ist, stößt er auf einen Hof aus dem Jahr 1744. Der steht in Gimsbach und ist zu diesem Zeitpunkt in einem traurigen Zustand. „Da haben wir gedacht: Das ist es! Aber die Bude ist schneller zusammengefallen, wie du geguckt hast.“
Nachdem Josefs Frau die Familie verlässt, zieht Josef die beiden Kinder alleine groß. Und er nimmt sich des Hofs an – restauriert über die Jahre mit viel Liebe, viel Zeit und wenig Geld das alte Haus.
Baumaterialien und Einrichtung trägt Josef von überall zusammen. Manches stammt von Reisen: „Das Terrazzo-Waschbecken habe ich aus Italien mitgebracht.“ Anderes kommt vom Schrotti, wie die Einrichtung des Badezimmers: „Das war von nem Couchtisch vom Sperrmüll die Marmorplatte.“
Eigentlich lebt Josef nur in zwei Räumen: im Schlafzimmer und der Küche. Die ist gleichzeitig seine Werkstatt. Denn dort am Küchentisch fertigt er seine kunstvollen Pfeile aus Papageienfedern, die er mit seinem Sohn auf Mittelaltermärkten verkauft.
Josefs Schatzkammer
Das Obergeschoss ist eine Art Schatzkammer, hier hat der Sammler und „Konservator“, wie er sich selbst nennt, alles zusammengetragen, was er in den vergangenen Jahrzehnten gefunden und gesammelt hat: Antike Möbel, Masken aus Afrika oder der Mongolei, Versteinerungen, selbst gebastelte Drachenköpfe oder ein altes Harmonium, das er Nonnen am Mittelrhein abgekauft hat.
Josef hat mit seinem Haus in Gimsbach sein großes Glück gefunden und sich all seine Wünsche erfüllt. Jeden Morgen geht er raus in den Garten und bedankt sich: „Ich könnte den halben Tag ‚Danke‘ sagen. Dann hat das wenige Schlechte, was kommt, überhaupt kein Gewicht.“
Der ganze Beitrag über Josefs Bauernhofparadies:
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