Sebastian vermisste das Sauerteig-Brot aus seiner Kindheit

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Autor/in
Jutta Herr

„Die Idee ist, richtig geiles Brot zu backen.“

Für Sebastian Däuwel gibt es nichts Schöneres als der Duft von frisch gebackenem Brot. Weil er nirgendwo Brot fand, das ihm schmeckte, fing er selbst an zu backen. „2012 habe ich mein erstes Sauerteigbrot gebacken und gemerkt, wie schmackhaft das ist und was das für eine Erfüllung ist.“ Für seinen Traum von einer eigenen Firma kündigte der Betriebswirt sogar seinen Job und eröffnete 2016 seine Bäckerei „Die Brotpuristen“ in Speyer.

Sebastian ist ein Quereinsteiger, der ganz bewusst vieles anders macht als seine Kollegen. Der 36-Jährige und sein Team arbeiten bei Tageslicht. Nacht- und Wochenendarbeit gibt es nicht. Angeboten werden nur wenige Sorten Brot, keine Brötchen und kein Kuchen. Backmischungen und behandeltes Mehl sind tabu.

Das warme Brot holen die Leute nachmittags. Entweder direkt in der Backstube in Speyer oder am Brottruck, der verschiedene Standorte anfährt. Es wird fast nur das gebacken, was auch verkauft wird. Nicht zuletzt deswegen, weil viele Kunden online bestellen. Für das Frühjahr 2020 ist auch ein Online-Versand geplant.

Mit seinem Konzept sieht sich der Pfälzer als Vorreiter in der Branche: „Deswegen würde ich schon sagen, ich fühle mich als Pionier, weil ich den ausgetretenen Pfad verlassen habe.“ Für seine Geschäftsidee wurde Sebastian Däuwel jetzt mit dem Pioniergeist-Preis 2019 ausgezeichnet.

„Die Bäckereiwelt verändert sich, aber ich träume davon, dass man auch in 20 Jahren noch echte Bäcker hat, die als Kernkompetenz Brot und Backwaren haben. Und nicht der Vollsortimenter sind, mit Mittagstisch und Gulaschsuppe und Coffee-to-go.“

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Jutta Herr