Nicht allein mit der Trauer – Sterneneltern wollen anderen helfen

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Autor/in
Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Michèle Kraft
Michèle Kraft
Ein blonder Mann mit Brille und dunkelblauem Hemd und eine Frau mit braunen Haaren und weißem Mantel lächeln in Kamera.
„Es wird oft gesagt, dass Männer anders trauern. Das kann man so pauschal nicht sagen. Jeder Mensch trauert auf seine Weise – ein Sternenkind sollte nie ein Tabu sein.“ (Kathrin, 35, und Stefan, 37, sind Sterneneltern und haben einen Trauerkreis für Betroffene gegründet.)
Holzkreuz mit einer Rose vor einem Baumstamm und Wiese.
Kathrin und Stefan erleben 2020 eine problemlose und schöne Schwangerschaft. Sie freuen sich auf ihr erstes Kind. Dann wird ihr Sohn Emil in der 27. Schwangerschaftswoche tot geboren.
Zwei Männer und zwei Frauen sitzen sich auf Holzbänken gegenüber.
Das Paar merkt, dass es in der Vulkaneifel kaum Angebote für Sterneneltern gibt – das möchten sie ändern und Sterneneltern beistehen, dass niemand das Gefühl hat, allein zu sein. Sie bieten eine Trauergruppe nur für Mütter, aber auch eine Trauergruppe für Eltern an.
Teelichter stehen in einem dunklen Raum.
„Unser Wunsch ist es, Paaren, denen das passiert, durch diese schwierige Zeit zu helfen, in Form von Gesprächen oder Treffen. In unserer Region auch präsent zu sein, dass da niemand lange im Internet suchen muss, sondern die gleich auf unsere Seite kommen und sagen: ‚Okay, da gibt es ja Leute, an die kann ich mich wenden.‘“

Wir wollen eine Verbindung schaffen zwischen Betroffenen und ihnen sagen: ‚Ihr seid nicht allein!‘ Sternenkinder sollten kein Tabu sein.

2020 erwarten Kathrin und Stefan ihr erstes Kind, ihren Sohn Emil. Sie erleben eine schöne und problemlose Schwangerschaft, dann wird Emil in der 27. Schwangerschaftswoche tot geboren. In ihrer Trauer findet das Paar kaum Angebote für Sterneneltern in der Vulkaneifel. Eine große Lücke, die sie schließen wollen: „Oft weiß man in dieser Situation nicht, was alles möglich ist, weil man sich ja im Normalfall nicht damit beschäftigt. Und dafür und darüber wollen wir informieren und eine Plattform geben. Es kann sein, dass die Nachbarin was Ähnliches erlebt hat und ich weiß es gar nicht, weil niemand darüber spricht.“

Ein Angebot für Väter fehlte

Sie sammeln Informationen auf einer Website, gründen eine Trauergruppe für Sternenmütter. Doch schnell wird klar: Es gibt kein Angebot für Männer. Stefan und Kathrin beschließen, gemeinsam einen Trauerkreis für Sterneneltern ins Leben zu rufen – damit alle die Möglichkeit bekommen, über den Verlust zu sprechen.

Wir haben gemerkt, dass unser Umfeld einen großen Unterschied gemacht hat zwischen Mann und Frau. Bei mir haben viele von meinen Freundinnen über den Verlust gesprochen und bei den Männern wird das totgeschwiegen. In der Trauergruppe trifft Stefan andere Sternenväter, spricht mit ihnen und fühlt sich verstanden. Kathrin und Stefan bekommen viele positive Rückmeldungen.

Unser Wunsch ist es, Paaren, denen das passiert, durch diese schwierige Zeit zu helfen, in Form von Gesprächen oder Treffen. In unserer Region auch präsent zu sein, dass da niemand lange im Internet suchen muss, sondern die gleich auf unsere Seite kommen und sagen: ‚Okay, da gibt es ja Leute, an die kann ich mich wenden.‘

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