Ameisen schlafen – der Ameisenstaat funktioniert 24 Stunden rund um die Uhr
Ja, die Ameise schläft auf jeden Fall. Es wäre furchtbar, wenn die ihr ganzes Leben lang nur hin- und herlaufen würde. Die Mär der fleißigen Ameise stimmt in dem Sinne auch nicht. Es gibt schon Ruhephasen, die das einzelne Individuum macht. Was so fleißig ist, ist ja der gesamte Ameisenstaat, den man als Superorganismus bezeichnen könnte. Dort übernimmt jedes Individuum nur eine kleine Aufgabe.
Der gesamt Staat – der gesamte Organismus – der läuft tatsächlich 24 Stunden am Tag. Da sind die vielfältigsten Aufgaben zu erledigen.
Die einzelnen Individuen haben aber Ruhepausen. Wie lang die sind, hängt sehr stark von ihren einzelnen Aufgaben ab. Die Königin, die ja viele Eier produzieren muss, wird wahrscheinlich weniger Ruhepausen haben (weil sie gar nicht erst dazu kommt) als die Arbeiterin, die extrem starke Lasten transportieren muss. Die Ameisen sind ja unter anderem auch dafür berühmt, dass sie – verglichen mit ihrem Körpergewicht – extrem viel tragen können und somit auch viel Energie verbrauchen.
Wie sehen die Ruhepausen aus? Zehn Minuten krabbeln, zehn Minuten Pause?
Nein, das sind in jedem Fall längere Ruhepausen. Der Schlaf der Insekten ist anders als bei den Menschen. Die legen sich nicht irgendwo hin. Sie können ja auch die Augen nicht schließen. Die krabbeln ins Nest, suchen sich dort eine Stelle, wo sie sitzen können und bleiben dann in dieser Stellung ein paar Stunden.
Bei Insekten gibt es Diapausen
Es gibt Insekten, die auch ganz lange Ruhepausen machen, die halten eine Art Winterschlaf. Das nennt man bei Insekten auch Diapause. Das können sowohl Insekten im Larvenstadium machen als auch Puppenstadien. Auch erwachsene Tiere können lange Ruhephasen haben. Das ist immer abhängig von den einzelnen Arten; auch bei den Ameisen gibt es ja eine Vielzahl von Arten.
Bisher sind weltweit weit mehr als 11.000 Arten beschrieben. Da gibt es "fleißigere", und es gibt auch welche, die mehr ruhen als andere.
Invasive Arten Stromausfall in Kehl: Invasive Ameisenart nistet in Stromkästen
Eine invasive Ameisenart aus dem Mittelmeerraum sorgt in Kehl für Chaos: Sie erobert Gärten, Häuser und sogar Stromkästen. Warum siedeln sich die "Superkolonien" gerade dort an?
Überwinterung Was machen Ameisen im Winter?
Der Winter ist nur in unseren Breiten ein Problem für Ameisen. Sie müssen dafür die Aktivität in ihrem ganzen Nest herunterfahren. Von Lars Krogmann.
Klima Die AfD sagt: Mehr CO2 fördert das Pflanzenwachstum. Stimmt das?
Ja, es gibt einen Düngeeffekt durch CO2. Der ist aber kleiner als gedacht und führt eher zu einer veränderten Vegetationszusammensetzung. Möglichen Wachstums-"Gewinne" durch das zusätzliche CO2 werden durch andere Folgen des Klimawandels – unberechenbarere Wetterlagen, mehr Stürme, in vielen Regionen mehr Trockenheit usw. – mehr als zunichte gemacht. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Insekten Wo schlafen Schmetterlinge?
Schmetterlinge "schlafen" in unserem Sinn gar nicht. Sie haben nämlich keine Augenlider, die sie schließen könnten. Wohl aber legen sie Ruhepausen ein. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Garten Muss man Weintrauben im Frühjahr zurückschneiden, wenn sie im Jahr davor gut getragen haben?
Das ist schon fast zu spät, denn die Trauben, vor allem Tafeltrauben, schneidet man früher. Sie können es jetzt noch machen, sind dann aber wirklich an der Grenze, bevor die Trauben richtig treiben. Dann fangen sie nämlich an zu tropfen und verlieren Feuchtigkeit. Von Heike Boomgaarden