Gesundheit

Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Stand
AUTOR/IN
Gábor Paál
Gábor Paál

Audio herunterladen (2,9 MB | MP3)

Raucherhusten und Kurzatmigkeit: nach etwa 9 Monaten verschwunden

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Da schafft es die Lunge innerhalb von wenigen Wochen bzw. spätestens nach neun Monaten, sich selbst zu reinigen; die Flimmerhärchen in den Lungenflügeln wachsen wieder nach. In dem Bereich kommt ein Ex-Raucher relativ schnell wieder auf den Stand eines Nicht-Rauchers.

Kein erhöhtes Herzinfarktrisiko mehr nach 5 bis 6 rauchfreien Jahren

Etwas länger dauert es bei den schwerwiegenderen Gesundheitsrisiken, die mit dem Rauchen verbunden sind. Es ist bekannt, dass Raucher ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Schon bei täglich fünf Zigaretten steigt dieses Risiko um 50 Prozent. Die Ursache hierfür sind Begleitstoffe im Qualm, Kohlenmonoxid, Stickoxide, Wasserstoffcyanide. Die führen zu ständigen kleinen Entzündungen an den Innenwänden der Blutgefäße. Diese Stoffe machen das Blut buchstäblich dicker, zähflüssiger. Gleichzeitig steigt bei jeder Zigarette der Blutdruck – und alles zusammen steigert die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt, aber auch für Schlaganfälle. Untersuchungen zeigen: Ein 60-jähriger Raucher hat etwa das gleiche Infarktrisiko wie ein 80-jähriger Nichtraucher.

Die gute Nachricht ist: Das Risiko sinkt wieder, wenn man mit dem Rauchen aufhört. Auch bei ehemals starken Rauchern ist das Herz-Kreislauf-System nach 5 bis 6 rauchfreien Jahren in der Regel wieder so fit, als wenn man nie angefangenen hätte. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hat das auch eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums bestätigt: Selbst Menschen, die erst mit 60 aufhören zu rauchen, haben nach ein paar Jahren kein erhöhtes Infarktrisiko mehr.

Gilt das auch für Lungenkrebs?

Nein, da dauert es etwas länger. Da berufe ich mich wieder auf das DKFZ: Die Krebsforscher sagen zwar, dass nach 10 Jahren Nichtrauchen das Lungenkrebsrisiko bereits deutlich reduziert sei und nach 20 Jahren "ist das meiste weg". Aber auf das Niveau eines "Nie-Rauchers" sinkt das Risiko nicht mehr.

Genetische Schäden in den Lungenzellen sind irreparabel

Das leuchtet auch ein: Krebs entsteht dadurch, dass bestimmte Stoffe im Qualm – gar nicht mal das Nikotin, sondern Stoffe wie Benzol oder Formaldehyd – zu genetischen Schäden in den Lungenzellen führen. Diese Schäden sind irreparabel. Da nimmt mit jedem Jahr Rauchen das Risiko prinzipiell zu, weil die Gefahr, dass Zellen geschädigt werden, steigt.

Wenn man aufhört, steigt die Gefahr zwar nicht weiter an – aber von den Zellen, die bei der Entscheidung aufzuhören bereits geschädigt waren, geht weiterhin Gefahr aus.

Gesundheit Beeinflusst die Lebensweise der Mutter die Entwicklung des Kindes?

Die Ernährung der Mutter und die Lebensweise der Eltern haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Kindes und den Verlauf der Geburt. Von Peter Spork

Gesundheit Warum helfen Brennnesseln bei Gicht und Rheuma?

Das Nesselgift enthält drei Stoffe, die unter die Haut gelangen und dort die Blutgefäße anregen, sodass die Durchblutung steigt. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Medizin Stimmt es, dass man Antibiotika nicht mit Milch einnehmen sollte?

Das gilt für manche Antibiotika, aber längst nicht für alle. Manche enthalten Wirkstoffe, die sich mit dem Kalzium in der Milch zu größeren molekularen Klumpen verbinden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Derzeit gefragt

Tiere Warum schreien Hühner, nachdem sie ein Ei gelegt haben?

Hühner haben ständig zu allen Situationen irgendwelche akustischen Kommentare abzugeben; sie sind ständig in akustischer Kommunikation. Und es sind hoch soziale Vögel. Das bedeutet, dass dieses Gegacker nach der Eiablage in diesem Zusammenhang gesehen werden muss. Von Hans-Heiner Bergmann

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Brauchtum Warum fällt Vatertag auf Christi Himmelfahrt?

Das ist eine deutsche Besonderheit. Den Vatertag gibt es zwar in vielen Ländern, aber zu anderen Terminen. Bei den meisten findet er am 3. Sonntag im Juni statt; das haben die USA eingeführt. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Religion Warum feiert die orthodoxe Kirche Ostern später?

Die Ursache liegt in der Kalendergeschichte. Es gibt den julianischen und den gregorianischen Kalender. Den hat Papst Gregor XIII. nachgeschärft, um Kalenderungenauigkeiten zu beseitigen. Von Werner Mezger

Gesundheit Warum helfen Brennnesseln bei Gicht und Rheuma?

Das Nesselgift enthält drei Stoffe, die unter die Haut gelangen und dort die Blutgefäße anregen, sodass die Durchblutung steigt. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Holocaust 6 Millionen ermordete Juden – Woher stammt diese Zahl?

6 Millionen Juden haben die Nationalsozialisten ermordet. Rund 4 Millionen Menschen starben in Konzentrations- und Vernichtungslagern, 2 Millionen durch Massaker. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0. | http://swr.li/holocaust

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.