Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar.
Ein ARD-Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. (Da es sich lange um einen SWR2-Podcast gehandelt hat, enthalten viele Audios noch den alten Namen "SWR2 Archivradio".)
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Otto Hahn spricht über sein Leben – Erinnerungen eines Radiochemikers
7.10.1962 | Otto Hahn (1879 - 1968) war einer der bedeutendsten deutschen Chemiker des 20. Jahrhunderts. Sein Name ist, im Positiven wie im Negativen, eng verbunden mit den zerstörerischsten Kriegstechnologien. Im Ersten Weltkrieg arbeitete er an der Entwicklung von Giftgas mit, das dann auch eingesetzt wurde. Zwischen den Weltkriegen setzte er seine Forscherkarriere fort und erbrachte den ersten direkten Nachweis der Kernspaltung. Dafür bekam er 1945 den Nobelpreis.
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Der Jom-Kippur-Krieg
6. bis 26.10.1973 | 1973, am Versöhnungstag Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, wird Israel gleich von zwei Seiten angegriffen: von Syrien und von Ägypten. Zur Ausgangssituation: Israel hält zu dieser Zeit seit sechs Jahren – seit dem 6-Tage-Krieg 1967 – die Golanhöhen, das Westjordanland sowie die Sinai-Halbinsel bis zum Sueskanal besetzt. Mit den Angriffen an Jom Kippur versucht Syrien die Golanhöhen und Ägypten den Sinai zurückzuerobern. Die Kämpfe beginnen am 6. Oktober im Norden mit Luftkämpfen in den Golanhöhen und im Südosten des Libanons. Auch in Jerusalem gibt es Alarm, ARD-Korrespondentin Anne Ponger geht vorübergehend in den Luftschutzkeller, kommt aber für die Mittagssendung des Südwestfunks wieder nach oben. Während ihr Bericht im Radio läuft, hat Israel auch schon ägyptische Truppenbewegung im Sinai registriert. Tatsächlich überquert die ägyptische Armee bereits den Sueskanal. Die israelische Regierung ordnet eine Teilmobilmachung an.
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Die Gründung der DDR
Was wenige wissen: Bei ihrer Gründung stand die DDR noch zum Ziel einer deutschen Wiedervereinigung. Die Staatsgründung selbst wurde maßgeblich von Moskau orchestriert – bis auf den großen Fackelzug am 11. Oktober 1949, den selbst der Kreml befremdlich fand. Stefan Nölke im Gespräch mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk (MDR 2024) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/gruendung-ddr | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen und https://ard.social/@Archivradio
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Großer Fackelzug zur Wahl von DDR-Präsident Wilhelm Pieck in Berlin
11.10.1949 | In ihren Anfängen hatte die DDR einen offiziellen Präsidenten, das war Wilhelm Pieck (1876 - 1960). Ins Amt gewählt wurde er am 11. Oktober 1949, vier Tage nach Staatsgründung. Zu diesem Anlass veranstaltete die Freie Deutsche Jugend FDJ einen großen Fackelzug. FDJ-Vorsitzender war der spätere Staatsratsvorsitzende Erich Honecker.
Mehrere zehntausend FDJ-Mitglieder (die FDJ selbst sprach von 200.000, aber die Zahl ist nicht belegt) marschierten an der Ehrentribüne vor der Berliner Humboldt-Universität vorbei.
Sowohl in der Reportage von der Wahl als auch in der Übertragung des Fackelzugs ist Margot Feist zu hören – besser bekannt unter ihrem späteren ehelichen Namen Margot Honecker. Sie gratuliert Pieck öffentlich im Namen der Pionierorganisation Ernst Thälmann zu seiner Wahl und überreicht ihm einen Blumenstrauß. Am Ende der Aufnahme vom Fackelzug äußert sie sich noch einmal.
In Moskau, wo die Staatsgründung der DDR eigentlich orchestriert wurde, stieß der Fackelzug auf Skepsis. Denn 1933 gab es schon einmal einen Fackelzug der NSDAP unter den Linden. Jetzt wieder einer – wie soll das zum Bild eines antifaschistischen Staates passen? Doch Walter Ulbricht und Erich Honecker argumentierten, Fackelzüge seien nun mal deutsche Tradition – so ließ Moskau sie gewähren. Und so wurde das Ereignis im DDR-Rundfunk übertragen.
Erich Honecker und Margot Feist kannten sich zu dem Zeitpunkt noch nicht näher. Sie lernten sich erst zwei Monate später kennen, als beide als Mitglieder einer DDR-Delegation zu den Feierlichkeiten von Stalins 70. Geburtstag nach Moskau reisten. -
Berliner protestieren gegen Gründung der DDR
8.10.1949 | Am Tag nach der Gründung der DDR kommt es vor dem Schöneberger Rathaus zu einer großen Kundgebung. Den West-Berlinern steckt noch die überstandene Berlin-Blockade in den Knochen, die Gründung der DDR zementiert die deutsche Teilung aufs Neue.
Der Vorsteher der Berliner Stadtverordnetenversammlung, der Sozialdemokrat Otto Suhr, bringt seine Perspektive auf den Punkt: Zwei deutsche Staaten haben sich gegründet, die Berliner gehören keinem von ihnen an. Er meint die Bewohner im Westen der Stadt. Aber das Wort West-Berlin nimmt damals offiziell so noch niemand in den Mund.
Die Reportage lief am 8. Oktober 1949 ab 16 Uhr in RIAS Berlin. -
Gründung der DDR: Karl-Eduard von Schnitzler kommentiert
7.10.1949 | Am 7. Oktober 1949 wird aus der sowjetischen Besatzungszone die DDR. Die provisorische Volkskammer wird ins Leben gerufen, freie Wahlen für das folgende Frühjahr angekündigt. Die neue DDR-Regierung nimmt für sich in Anspruch, das gesamte deutsche Volk zu vertreten. Das ist auch der Tenor des Kommentars von Karl-Eduard von Schnitzler im Berliner Rundfunk – dem Rundfunk der sowjetischen Besatzungszone. Schnitzler sieht einen Friedensvertrag und ein vereinigtes Deutschland am Horizont, dank der Unterstützung der Sowjetunion. Karl-Eduard von Schnitzler zeigt sich hier bereits als linientreuer agitatorischer Journalist – eine Rolle, die er später weiter verfolgt als Moderator der Propaganda-Fernsehsendung des DDR-Rundfunks "Der Schwarze Kanal". In diesem Kommentar erklärt er: Durch die Gründung der DDR sei der deutsche Staat wiedererstanden. Dass sich fünf Monate zuvor bereits die Bundesrepublik als Staat gebildet hat, verschweigt er.
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Die DDR bekommt eine Verfassung
7.10.1949 | Als die provisorische Volkskammer der DDR am 7. Oktober 1949 ins Leben gerunfen wird, wird Johannes Dieckmann ihr Präsident. Seine wichtigste Aufgabe an diesem Tag ist es, die Abgeordneten über die neue Verfassung der DDR abstimmen zu lassen.
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Gründung der DDR
7.10.1949 | Am 7. Oktober 1949 wird aus der sowjetischen Besatzungszone die DDR. Dazu wird in der Ost-Berliner Wilhelmstraße die provisorische Volkskammer ins Leben gerufen, provisorisch, weil die Wahlen erst im Folgejahr stattfinden sollten. Wichtigster Redner an diesem Gründungstag der DDR ist Wilhelm Pieck. Er ist zusammen mit Otto Grotewohl Vorsitzender der SED und Präsident der Volkskammer. Vier Tage später wird er zum Präsidenten der DDR gewählt.
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Nachruf auf Alfred Herrhausen
30.11.1989 | Am Tag der Ermordung des Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen: ein Nachruf von Sibylle Krause-Burger (SDR).
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Mord an Alfred Herrhausen
30.11.1989 | Eine Bombe tötet den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Die RAF bekennt sich zur Tat. Doch bis heute konnten die Täter nicht ermittelt werden. Alfred Herrhausen war ein untypischer Bankchef, der sich der Öffentlichkeit stellte, sich in Osteuropa engagierte und für einen Schuldenerlass gegenüber afrikanischen Ländern warb. Auch war er ein persönlicher Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl.
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Der Reichstag vor Hitler – Die Weimarer Parlamentsdebatten bis zum Ende der Demokratie
So klingt es, wenn eine Demokratie stirbt: Die Reichstagsdebatten von 1931 - 1933 zeigen den Weg zu Hitlers Machtergreifung. Die gesamten Aufnahmen gibt es im Archivradio und seinem Podcast. Von Christoph König und Maximilian Schönherr. | https://archivradio.de
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Hitlers Machtübernahme im Parlament: Das Ermächtigungsgesetz
23.3.1933 | Adolf Hitler tritt erstmals im Parlament auf. Er kündigt an, den vermeintlichen Reichstags-Brandstifter hinrichten zu lassen. Das Ermächtigungsgesetz wird verabschiedet. | Der Reichstag vor Hitler: Parlamentsdebatten 1931 bis 1933
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Hitlers erste Reichsautobahn: Spatenstich bei Frankfurt am Main
23.9.1933 | Hitler und Autobahn – das gehört im kollektiven Gedächtnis der Deutschen zusammen. Dafür hat Hitler gesorgt, obwohl die Pläne deutlich älter sind und aus der Weimarer Zeit stammen. Es ist der 23. September 1933: Spatenstich für den ersten Autobahnabschnitt Frankfurt – Darmstadt. Den inszeniert Hitler als feierliche nationale Zeremonie. Die Aufnahme beginnt scheinbar harmlos mit der Beschreibung schöner Sommerwiesen, geht mit Sieg-Heil-Rufen weiter und findet in einer aufschlussreichen Rede Adolf Hitlers ihren Höhepunkt.
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Merz propagiert "Leitkultur" – Union streitet
25.10.2000 | Im Oktober 2000 bringt Friedrich Merz – damals Fraktionsvorsitzender der Union – den Begriff Leitkultur erstmals in die politische Debatte ein, und zwar in einem Interview mit der Rheinischen Post am 18. Oktober. Das Interview wird nicht im Wortlaut abgedruckt, sondern nur indirekt wiedergegeben, im entscheidenden Satz heißt es: "Nach Auffassung des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz müssen sich Zuwanderer, die auf Dauer hier leben wollen, einer gewachsenen freiheitlichen deutschen Leitkultur anpassen." Und: "Zur maßgeblichen Leitkultur zählt Merz beispielsweise die Überzeugung, dass auch Zuwanderer einen eigenen Integrationsbeitrag leisten müssten; dass sie sich dabei anpassen müssten an die in diesem Land gewachsenen kulturellen Grund-Vorstellungen." Von den Regierungsparteien und der FDP erntet Merz damals erwartungsgemäß heftige Kritik, aber auch seine eigenen Parteifreunde sind nicht begeistert. Eine Woche nach Erscheinen des Artikels überwiegt in der CDU die Kritik an Merz – im Beitrag unter anderem von Günther Öttinger, Heiner Geißler und Laurenz Meyer. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel verteidigt Merz zwar, vermeidet es aber, das Wort zu wiederholt.
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Angela Merkel kickt Friedrich Merz weg
23.9.2002 | Der Tag nach der Bundestagswahl. Angela Merkel, seit 2 Jahren CDU-Vorsitzende, reklamiert jetzt auch den Fraktionsvorsitz für sich. Den hatte bis dahin Friedrich Merz inne, der schließlich zu ihrem Stellvertreter degradiert wird.
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Entdeckung des Ötzi: Reinhold Messner ist vor Ort
27.9.1991 | Am 19.9.1991 entdecken deutsche Urlauber beim Wandern in den Ötztaler Alpen eine Gletschermumie. Es ist der später nach seinem Fundort benannte Ötzi, die zu dem Zeitpunkt älteste Mumie der Welt – ein sensationeller historischer Fund. Direkt nach der Entdeckung gehen die Spekulationen los. Wie alt ist die Leiche? Was trieb der Mann in den Bergen? Was war die Todesursache? Einer der Ersten am Fundort ist der Extrembergsteiger Reinhold Messner, der nach einem ersten Augenschein der Gletschermumie seine Theorien zur Herkunft des Ötzi entwickelt. In einer Aufnahme vom 27.9.1991 schildert er seine Eindrücke.
Der Mann im Eis wird zu einem Fall für die internationale Spitzenforschung. Prähistoriker Konrad Spindler erläutert ein paar Tage später, am 30.9.1991, im Interview seine ersten Erkenntnisse zum Ötzi. -
Reinhold Messner und Peter Habeler kehren vom Mount Everest zurück
23.5.1978 | Reinhold Messner begründete seinen Ruf als Extrembergsteiger in den 1970er- und 1980er-Jahren. Er war der erste Mensch, der alle Achttausender bestiegen hat. Er war der erste, der allein einen Achttausender bezwang. Und er war zusammen mit Peter Habeler der erste, der ohne zusätzlichen Sauerstoff auf den Mount Everest stieg. Das war am 8. Mai 1978. Zwei Wochen später, unmittelbar nach ihrer Rückkehr, erzählen die beiden im Südwestfunk von der Expedition.
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Arved Fuchs und Reinhold Messner haben Antarktis durchquert
12.2.1990 | Reinhold Messner und Arved Fuchs haben es geschafft. Sie sind die ersten Menschen, die die Antarktis zu Fuß über den Südpol durchquert haben. 2700 Kilometer haben sie weitgehend ohne technische Hilfsmittel durchs Ewige Eis zurückgelegt, als sie am 12. Februar 1980 die McMurdo-Bucht erreichen. Nur auf dem letzten Stück hatten sie Gleitschirme benutzt, die sie und ihre Schlitten kräftig voranbrachten. Zwei Tage später läuft auf SDR1 dieses Interview mit Arved Fuchs.
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Kundgebung gegen Antisemitismus in Berlin
14.9.2014 | Am Brandenburger Tor in Berlin findet eine Kundgebung gegen Antisemitismus statt. Organisiert wird sie vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
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Der SDS zerstreitet sich, die Frauen rebellieren
13.9.1968 | Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) zeigt sich auf seinem Bundeskongress extrem zerstritten. Die Frauen rebellieren und vermissen das Thema Emanzipation. Hier bahnt sich die Auflösung des SDS an, die 1970 endgültig erfolgen sollte. Gegründet worden war der Sozialistische Deutsche Studentenbund am 2. September 1946.
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Der millionste Gastarbeiter: Armando Rodrigues de Sá kommt in Köln an
10.9.1964 | Das deutsche Wirtschaftswunder braucht Personal. Die Bundesrepublik wirbt schon in den 1950ern im Ausland um Arbeitskräfte – und bekommt sie, die "Gastarbeiter". Einen feiert sie ganz besonders. Der ahnt noch nichts von seinem "Glück", als er sich 1964 in Portugal in den Zug setzt und mit rund 1000 anderen Arbeitern aus Spanien und Portugal im Bahnhof Köln-Deutz ankommt.
Es ist bereits klar: Mit diesen Zügen wird die Zahl von einer Million Gastarbeitern überschritten. Daher wird im Zug ausgelost, welchem der Mitfahrer diese Ehre zuteilwird, der einmillionste zu sein. Es ist der 38-jährige Armando Rodrigues de Sá aus dem kleinen nordportugiesischen Dorf Vale de Madeiros. Als glücklicher Gewinner bekommt er ein Moped geschenkt. Selbst kommt er allerdings nicht zu Wort in diesem Bericht des WDR-Reporters Walter Hahn.
Von Köln aus zieht Armando Rodrigues weiter nach Baden-Württemberg, wo er in Sindelfingen als Zimmermann arbeitet. Später zieht er um nach Wiesbaden. Bei einem Heimataufenthalt wird 1971 bei ihm eine Krebserkrankung diagnostiziert. Er bleibt in Portugal, wo er 1979 im Alter von 53 Jahren stirbt – wovon in Deutschland zunächst niemand Notiz nimmt. -
Erste Sitzung des Deutschen Bundestags
7.9.1949 | Auf die ersten Bundestagswahlen im August 1949 folgt am 7. September die erste Bundestagssitzung. Sie wird live im Radio übertragen. Eröffnet wird sie durch den Alterspräsidenten Paul Löbe (SPD). In seiner Rede würdigt er die Bedeutung dieser ersten Sitzung eines frei gewählten Parlaments seit der Machtergreifung Hitlers 1933. Anschließend wird der Bundestagspräsident gewählt – der CDU-Politiker Erich Köhler. Es folgen die Wahl der Stellvertreter sowie weiterer Ämter.
Ganz am Ende wird es kurz turbulent, als Erich Ollenhauer für die SPD-Fraktion eine Abstimmung darüber fordert, den Sitz der Bundesorgane von Bonn nach Frankfurt am Main zu verlegen. Der Bundestagspräsident sagt zu, diesen Antrag im Ältestenrat zu besprechen.
Dies ist der Mitschnitt der Bundestagssitzung, wie er archiviert ist – lediglich zwei längere musikalische Passagen sind herausgeschnitten.
Der Bundeskanzler wird in dieser ersten Bundestagssitzung noch nicht gewählt – das passiert erst in der Folgewoche am 14. September 1949. Die Wahl fällt erwartungsgemäß auf den CDU-Politiker Konrad Adenauer. -
Der Tag nach der Maueröffnung
10.11.1989 | Einen Tag nach Öffnung der Mauer fand vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin eine Kundgebung mit westdeutschen Spitzenpolitikern statt: Walter Momper, Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl.
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BBC-Nachrichten zum Kriegsbeginn
1.9.1939 | Die BBC-Nachrichten zum Kriegsbeginn am 1. September 1939. Deutschland hat Polen angegriffen und zahlreiche Städte bombardiert. Großbritannien und Frankreich haben eine Generalmobilmachung angeordnet. Abends werde das Parlament in London zusammenkommen. Auch "Herr Hitler" wird mit einigen Äußerungen zitiert.
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Ex-US-Präsident Herbert Hoover: "USA sollen sich aus Krieg raushalten"
1.9.1939 | Herbert Hoover war zwar seit 1933 nicht mehr Präsident der Vereinigten Staaten, aber immer noch außenpolitisch aktiv. Er hatte nicht erwartet, dass Hitler Polen tatsächlich angreifen würde.
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"Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen" – Hitler erklärt Kriegsbeginn und Pakt mit Stalin
1.9.1939 | Bei seiner Reichstagsrede zum Kriegsbeginn am 1. September 1939 donnert Adolf Hitler immer wieder frenetischer Applaus entgegen. Er rechtfertigt den Überfall auf Polen mit einem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz in Schlesien. Jetzt schieße man eben "zurück".
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Paul von Hindenburgs Dankerlass an die Truppen der 8. Armee nach der Schlacht von Tannenberg
31.8.1914 / Oktober 1917 | Am 31. August 1914 schlägt die 8. Armee bei Tannenberg die russische Armee. Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg gibt seinen Kämpfern ein paar Tage Urlaub. Nachgesprochen und aufgezeichnet drei Jahre später, im Oktober 1917.
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Robert Bosch spricht über sein Lebenswerk
23.9.1941 | Robert Bosch ist 25 Jahre alt, als er 1886 in Stuttgart eine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik eröffnet. Ein Jahr später entwickelt er das Produkt, dass seinem Betrieb ein riesiges Wachstum beschert: einen Magnetzünder für Verbrennungsmotoren – buchstäblich das Schlüsselprodukt für die aufkommende Automobilindustrie.
Die Firma expandiert, 1913 hat sie Niederlassungen auf allen Kontinenten. Aus der Werkstätte für Feinmechanik wird die bis heute bestehenden Robert Bosch GmbH.
Robert Bosch war ein bekennender Sozialdemokrat und nahm für sich auch eine soziale Betriebskultur in Anspruch. Er stiftete in Stuttgart ein Krankenhaus und verfügte in seinem Testament, dass die Erträge des Unternehmens gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden sollen. Das war die Voraussetzung für die Gründung der heutigen Robert Bosch Stiftung.
Robert Bosch starb 1942. Ein halbes Jahr vor seinem Tod gibt er am 23. September 1941, seinem 80. Geburtstag, dieses Radiointerview. Er spricht darin über seine berufliche Laufbahn und sein Selbstverständnis als Unternehmer.
Wie bei vielen Interviews in den Anfängen des Radios lesen die Beteiligten ihre Sätze hörbar von einem vorgefertigten Manuskript ab. -
Kritik an deutscher Amateur-Fotografie
24.4.1953 | Ein Foto war in den Anfängen der Fotografie eine aufwändige Angelegenheit. Familienfotos entstanden nur bei seltenen Anlässen. Profi-Fotografen mussten engagiert, das Setting für das Bild genau arrangiert werden.
Im Lauf der Zeit wurden Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich und einfach bedienbar, man nahm sie mit in den Urlaub. Damit veränderten sich die Ansprüche an die Bildgestaltung – platt gesagt: Sie war vielen egal.
Das wiederum beklagten diejenigen Profi- und Amateur-Fotografen, die das Fotografieren mit einem künstlerischen Anspruch verfolgten. So in diesem Interview von 1953. Es gab noch keine KI, auch das Wort "Selfie" war noch nicht erfunden. Und doch beklagt der Vorsitzende der Südwestdeutschen Amateur-Fotografen Carl Bosch (nicht identisch mit dem gleichnamigen Industriellen) einen Technik-"Fetischismus" und dass die Leute immer nur sich selbst vor irgendwelchen Sehenswürdigkeiten fotografieren würden. -
Foto-Pionier Felix H. Man und die Anfänge der Pressefotografie
30.9.1983 | Felix H. Man war in den späten 1920ern und frühen 1930ern einer der Pioniere der Pressefotografie. Geboren wurde er am 30. November 1893 in Freiburg unter dem Namen Felix Sigismund Baumann; er starb am 30. Januar 1985 in London.
Bereits während des Ersten Weltkriegs produzierte er mehrere Reportagebilderreihen wie "Ruhe an der Westfront" oder "Vom Schwein bis zur Wurst", später dann die berühmte Serie "Ein Tag im Leben Mussolinis". Seine Bildberichte in der "Münchner Illustrierten Presse" pflegte er mit dem Pseudonym "MAN" zu zeichnen. 1934 emigrierte er nach England, da er "mit der Hitlerei" nichts zu tun haben wollte.
Im Interview von 1983 berichtet er von den frühen Jahren.