Spektakulär! Mit seiner Doppelgrifftechnik den Zupf-Bässen und unerhört hohen, flötenden Cello-Tönen, sogenannten Flageoletts, verblüffte Jean-Pierre Duport regelmäßig seine Zuhörer. Als Lehrer von Preußenkönig Friedrich Willhelm II. hatte der Cellist einigen Einfluss. Das nutzte auch Beethoven für sich.
„Gatekeeper“ zum Herzen des Monarchen
Jean-Pierre Duport, geboren in Paris, gilt als Begründer der deutschen Celloschule. Er war Cellolehrer am Potsdamer Hof und in der Hofmusik eine einflussreiche Figur, nicht zuletzt, weil der König selbst sein Schüler war.
Als Wolfgang Amadeus Mozart beispielsweise 1789 eine Audienz haben mochte bei Friedrich Wilhelm II., da ging das nur über den Schreibtisch und die Erlaubnis von Duport, der sich um solche Angelegenheiten zu kümmern hatte. Und was tat Mozart, um sich den Herrn Duport gewogen zu machen? Genau: Er komponierte ihm ein Stück, die sogenannten „Duport-Variationen“.
Was einmal geht, geht auch zweimal
Ähnlich versuchte es auch der junge Ludwig van Beethoven einige Jahre später, als Mittzwanziger. Beethoven reiste eigentlich nicht viel in seinem Leben, aber 1796 unternahm Beethoven seine einzige echte Konzerttournee über Prag, Dresden, Leipzig und Berlin.
In Potsdam wollte er eben auch den König Friedrich Wilhelm II. von Preußen beeindrucken, den begeisterten Cellisten und Vorzeigeschüler Duports. Also schrieb Beethoven die beiden Sonaten für Violoncello und Klavier op. 5, die er gemeinsam mit Duport dem kunstsinnigen Monarchen vorspielte.
Der Widmungsträger bedankt sich mit Edelmetall
Die Sonaten wurden selbstverständlich Friedrich Wilhelm II. gewidmet. Beim Abschied erhielt Beethoven vom König dafür ein kostbares Geschenk: eine edle Dose voller Goldmünzen.
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