Blick auf Schuld im Ahrtal ein Jahr nach der Flutkatastrophe (Foto: SWR)

Schäden immer noch sichtbar

Vorher-Nachher-Bilder: Ein Jahr nach der Flutkatastrophe im Ahrtal

Stand

Die Wassermassen der Ahr haben in der Nacht vom 14. und 15. Juli 2021 große Teile des Tals zerstört. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen. So sieht es jetzt im Ahrtal aus.

Kurpark in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Der gesamte Kurpark in Bad Neuenahr-Ahrweiler war durch das Hochwasser im Juli 2021 stark beschädigt worden. Unter anderem wurde auch eine Brücke weggerissen. Während im Park schon einiges aufgeräumt wurde, sind die Schäden am Kurgebäude auch ein Jahr nach der Flut noch deutlich sichtbar.

Ahrweiler Innenstadt

Schlamm und meterhohe Müllberge: In den Straßen im Stadtteil Ahrweiler war kurz nach der Flut kaum ein Durchkommen. Mittlerweile sind die Straßen wieder frei und auch einige Geschäfte sind schon wieder geöffnet. Der Großteil steckt aber auch jetzt noch mitten in den Sanierungsarbeiten.

Friedhof in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Der Friedhof am Ahrtor in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde von den Wassermassen total verwüstet. Grabsteine wurden umgerissen, Autowracks auf das Gelände gespült und die Aussegnungshalle zerstört. Die historische Friedhofsmauer wurde zu 90 Prozent fortgerissen. Mittlerweile sind die meisten Gräber wieder hergerichtet. Der Stadtrat hat außerdem beschlossen, dass der Friedhof für 6,3 Millionen Euro wieder aufgebaut werden soll. Die Kosten trage komplett der Wiederaufbaufonds des Landes, erklärte die Stadtverwaltung.

Mayschoß

Tagelang waren die Einwohner von Mayschoß nach der Flutnacht von der Außenwelt abgeschnitten. Der Ort wurde schwer vom Hochwasser getroffen. Vier Menschen starben, viele Gebäude wurden komplett zerstört oder beschädigt - manche so stark, dass sie komplett abgerissen wurden.

In Mayschoß laufen derzeit die Planungen für ein Nahwärmenetz. Die Fertigstellung soll nach Angaben des Bürgermeisters aber noch ein bis zwei Jahre dauern. Der Gemeinderat rechnet damit, im kommenden Jahr mit dem Bau der Anlagen zu beginnen.

Altenahr Ortsteil Kreuzberg

Kaum wieder zu erkennen ist ein halbes Jahr später der Platz vor der alten Eisenbahnbrücke im Altenahrer Ortsteil Kreuzberg. Hier hatten sich während der Flut Wohnwagen, Gastanks, Bäume und weiteres Treibgut gestaut und meterhoch aufgetürmt. Die Schuttberge sind inzwischen weggeräumt, die Brücke kann aber nicht mehr genutzt werden.

In Altenahr mit den insgesamt vier Ortsteilen müssen nach Angaben von Bürgermeister Rüdiger Fuhrmann (CDU) auch ein Jahr nach der Flut noch immer Häuser abgerissen werden. Viele von ihnen seien so stark durch Öl beschädigt worden, dass eine Sanierung nicht sinnvoll sei.

Schuld

Aus der Ahrgemeinde Schuld kamen am frühen Morgen des 15. Juli 2021 die ersten Meldungen von der Ahr: Sechs Häuser seien eingestürzt, etwa 30 Menschen würden vermisst. Viele Straßen waren nach der Flutkatastrophe kaum noch passierbar. Auch die Infrastruktur war massiv beschädigt. Monatelang musste hier das Wasser abgekocht werden. Glück im Unglück: In Schuld gab es trotz der massiven Zerstörung keine Toten zu beklagen.

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