Im Ahrtal ist ein neues Netz mit elektronischen Warnsirenen fertig geworden. Sie sollen am Samstag bei einem Probealarm getestet werden.

85 Anlagen auf Dächern und Masten

Katastrophenschutz: Ahrtal testet erfolgreich neue Sirenen

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Bei der Flutkatastrophe konnten viele Menschen im Ahrtal nicht rechtzeitig gewarnt werden. Jetzt gibt es ein neues Warnsystem mit elektronischen Sirenen. Am Samstag wurde es getestet.

Am Samstagmittag gab es einen Probealarm. In den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr sowie den Städten Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig war ein rund 15 Sekunden langer auf- und wieder abschwellender Ton zu hören. Der Test sei erfolgreich verlaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler.

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Auch Durchsagen in mehreren Sprachen möglich

Insgesamt sind für das neue Sirenennetz 85 Anlagen auf Dächern und Masten montiert worden. Sie können laut Kreis Ahrweiler einheitlich per Knopfdruck aktiviert werden. Sollte der Strom ausfallen, laufen die Sirenen den Angaben zufolge auch mit Akkus.

Neben Alarmtönen sollen auch Durchsagen in mehreren Sprachen möglich sein. Denn das Ahr-Rotweingebiet wird auch von vielen ausländischen Touristen besucht. Außerdem könnten über Durchsagen weitere Handlungsanleitungen oder empfohlene Maßnahmen an die Bevölkerung übermittelt werden, teilt der Kreis mit.

Kosten für Warnsirenen etwa zwei Millionen Euro

Die Kosten für die Warnsirenen und die Installation werden laut einer Kreissprecherin bislang auf etwa zwei Millionen Euro geschätzt. Damit jeder weiß, was die Signaltöne zu bedeuten haben, sollen Anwohner und Touristen mit einem Faltblatt über die Töne für Warnungen bzw. Entwarnungen informiert werden.

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 kamen mindestens 134 Menschen ums Leben. Tausende Häuser wurden zerstört.

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