Gewölbeschalwagen am Eingang des Tunnels bei Imsweiler.

Umgehung Imsweiler

Bauarbeiten am Tunnel im Donnersbergkreis im Zeit- und Kostenplan

Stand

Ende Februar war es soweit: Der neue Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis wurde durchbrochen. Knapp fünf Monate später haben wir die Baustelle besichtigt.

Schon vom Anfang der Brücke sieht man das Tor zur neuen Ortsumgehung von Imsweiler, den neuen, 400 Meter langen Mühlbergtunnel. Am Eingang steht eine riesengroße, gelb-rote Maschine auf Schienen, der sogenannte Gewölbeschalwagen. Dieses 10 Meter lange Gerät wird später ganz langsam in den Tunnel fahren und die obere Hälfte der Tunnelröhre, das Gewölbe, mit speziellem Beton verschalen.

Blick vom Tunnel nach Norden.
Blick vom Tunnel Richtung Norden. Die Brücke im Hintergrund wurde auch gebaut. Sie wird an die B48 angeschlossen. Von dort geht es direkt nach Rockenhausen. Bild in Detailansicht öffnen
Der Tunneleingang auf der Südseite.
Der Tunneleingang auf der Südseite. Auf dem Schild ist das Datum des sogenannten Anstichs verzeichnet. Außerdem der Name des Tunnels (Gabriele-Tunnel) während der Bauzeit. Er soll den Arbeitern Glück bringen und sie schützen. Bild in Detailansicht öffnen
Eine von drei Notbuchten im knapp 400 Meter langen Tunnel.
Eine von drei Notbuchten im knapp 400 Meter langen Tunnel. In ihnen werden Notrufsäulen installiert. Richtige Notausgänge sind erst bei Tunneln nötig, die länger als 400 Meter sind. Bild in Detailansicht öffnen
Blick in den Mühlbergtunnel bei Imsweiler in Richtung Süden.
Blick in den Mühlbergtunnel bei Imsweiler in Richtung Süden. An Wand und Decke sieht man die Kunststofffolie, die den Tunnel gegen Feuchtigkeit abdichtet. Bild in Detailansicht öffnen
Insgesamt arbeiten derzeit etwa 20 Menschen auf der Tunnelbaustelle bei Imsweiler.
Insgesamt arbeiten derzeit etwa 20 Menschen auf der Tunnelbaustelle bei Imsweiler. Bild in Detailansicht öffnen
Mit dieser Pumpe auf dem Gewölbeschalwagen wird der Beton über verschiedenen Rohre und Anschlüsse an die richtige Stelle gepumpt.
Mit dieser Pumpe auf dem Gewölbeschalwagen wird der Beton über verschiedene Rohre und Anschlüsse an die richtige Stelle gepumpt. Bild in Detailansicht öffnen
So sieht die obere Arbeitsplattform auf dem Gewölbeschalwagen aus.
So sieht die obere Arbeitsplattform auf dem Gewölbeschalwagen aus. Links im Bild sind zwei Anschlußstutzen für die Schläuche zu sehen, mit denen der Beton gepumpt wird. Bild in Detailansicht öffnen
In der Tunnelröhre ist die eiserne Bewehrung zu erkennen.
In der Tunnelröhre ist die eiserne Bewehrung zu erkennen. Sie wird derzeit im gesamten Tunnel angebracht. Später wird sie mit Beton verschalt. Bild in Detailansicht öffnen
Hier ist gut die Kunststoffolie zu sehen, die den Tunnel vor Feuchtigkeit schützt.
Hier ist gut die Kunststoffolie zu sehen, die den Tunnel vor Feuchtigkeit schützt. Darüber kommt noch die eiserne Bewehrung. Bild in Detailansicht öffnen
Der Gewölbeschalwagen wird pro Tag ein Stück von etwa 10 Metern Länge verschalen.
Der Gewölbeschalwagen wird pro Tag ein Stück von etwa 10 Metern Länge verschalen. Dazu werden jeden Tag 170 Kubikmeter Beton benötigt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Sohle des Tunnels ist bereits fertig.
Die Sohle des Tunnels ist bereits fertig. Das Straßenniveau wird später in etwa auf Höhe der Betonkante liegen. Bild in Detailansicht öffnen
Der Bau des Tunnels bei Imsweiler kostet alleine etwa 20 Millionen Euro.
Der Bau des Tunnels bei Imsweiler kostet alleine etwa 20 Millionen Euro. Die gesamten Baukosten für Tunnel, Brücke und Straßenanschlüsse liegen bei 66 Millionen Euro. Bild in Detailansicht öffnen

Vorarbeiten für Innenverschalung des Tunnels bei Imsweiler laufen

Bisher hat der Gewölbeschalwagen nur das Portal, also die Einfahrt des Tunnels, betoniert. Ab Mitte August wird der Wagen jeden Tag zehn Meter Gewölbe verschalen, erklärt der Projektleiter des Landesbetriebs Mobilität, Volker Priebe. Dafür seien täglich 170 Kubikmeter Beton nötig. Bis die Verschalung beginnt, müssen die Arbeiter die Tunnelröhre erst noch vorbereiten, erklärt Priebe. Zuerst sei der Tunnel nach dem Durchstich im Februar innen mit Spritzbeton ausgekleidet worden – zur Sicherheit. Inzwischen wurden darauf ein Vlies und eine dicke Kunststofffolie aufgebracht, um die Tunnelröhre abzudichten.

Tunnel war seit 20 Jahren geplant

Vor der Kunststofffolie wird die eiserne Bewehrung angebracht. Wenn das auf der gesamten Länge von 400 Metern geschehen sei, dann könne es mit der Verschalung losgehen, sagt Volker Priebe. Wenn der Tunnel fertig ist, wird die Röhre etwa 40 Zentimeter stark sein.

Das ist ein Projekt, was man im Berufsleben eigentlich nur einmal erlebt

Die Planungen für den Mühlbergtunnel bei Imsweiler laufen beim LBM schon seit etwa 20 Jahren, sagt der LBM-Dienststellenleiter aus Kaiserslautern, Richard Lutz. Daher sei es toll, dass das Projekt jetzt realisiert werde und zum Abschluß käme. Einen Tunnel zu bauen, das sei ein "riesen Ding" und etwas, das man in seinem Berufsleben eigentlich nur einmal erlebe, pflichtet auch Volker Priebe bei. Jedenfalls, wenn man in unserer Region arbeite.

Richard Lutz und Volker Priebe vom LBM vor dem Tunnel bei Imsweiler.
Richard Lutz (links im Bild), Dienststellenleiter des LBM in Kaiserslautern, freut sich gemeinsam mit seinem Kollegen und Projektleiter Volker Priebe, dass sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan bisher eingehalten werden konnten.

Zeit und Kosten des Tunnels bei Imsweiler liegen im Plan

Mitte August soll es dann also losgehen mit der Innenverschalung, sagt Projektleiter Priebe vom LBM. "Wir liegen im Zeitplan. Wir hatten damals geschätzt, dass wir für den Vortrieb zirka ein Jahr brauchen, das ging etwas schneller. Wir haben auch geschätzt, dass die Herstellung der Betonröhre ein Jahr dauert. Auch das sieht im Moment so aus, als wenn es schneller funktionieren könnte." Ganz ähnlich verhalte es sich bei den Kosten. Tunnel, Brücke, Straßen und deren Anschlüsse – das alles soll 66 Millionen Euro kosten, so der Plan. "Es sieht im Moment noch so aus, als wenn wir diese 66 Millionen auch wirklich einhalten könnten", freut sich Priebe. Allerdings sei das nicht in Stein gemeißelt. Denn durch die Ukrainekrise seien die Materialkosten erheblich gestiegen. Eine Nachzahlung in Höhe von drei bis fünf Millionen Euro sei möglich.

Tunnel Imsweiler ist noch längst nicht fertig

Wenn die Tunnelröhre fertig ist, dauert es aber immer noch, bis endlich die ersten Autos hindurchrollen können. Denn im Tunnel selbst müssen noch Leitungen aller Art verlegt werden, dann werden Beleuchtung und Beschilderung installiert und ganz zum Schluss kommen die Straßenbauer. Die bauen die Fahrbahn im Tunnel und müssen dann Tunnel und Brücke noch an die Bundesstraße 48 anschließen. Darüber hinaus wird auf der Südseite des Tunnels noch ein Betriebsgebäude errichtet.

Schotterweg und Platz für Betreibsgebäude.
Auf der Fläche rechts wird auf der Südseite des Mühlbergtunnels das Betriebsgebäude errichtet. Der Weg wird zur neuen B48 ausgebaut.

Man erkennt auch, wie in Imsweiler jetzt schon entlang der Hauptstraße Leute Häuser renovieren.

Volker Priebe vom LBM ist aber zuversichtlich, dass der Mühlbergtunnel spätestens im Sommer 2025 in Betrieb gehen wird. Die Imsweilerer, erzählt er, seien schon ganz ungeduldig und würden sich auf ein Leben mit weniger Straßenverkehr freuen. Viele von ihnen würden jetzt schon beginnen, ihre Häuser entlang der Hauptstraße zu renovieren. Auch Bauplätze ließen sich jetzt wieder verkaufen. Eines hofft er jedoch nicht, sagt Volker Priebe mit einem Schmunzeln: "Dass es dann Leute gibt, die sagen, ´ich kann nicht mehr schlafen, weil es keinen Verkehr gibt`."

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