Beobachterin: Spion bei AfD könnte sensible EU-Daten ausspioniert haben

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Arne Wiechern
Arne Wiechern steht im Gang eines SWR-Gebäudes. (Foto: SWR)

Hat die AfD einen Spion beschäftigt? Diese Frage treibt die deutsche Politik derzeit um. Jian G., langjähriger Mitarbeiter und Assistent von Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, wurde festgenommen. Er soll sensible Informationen an China weitergegeben haben. Die Politikredakteurin und langjährige Beobachterin der AfD, Ann-Katrin Müller, sieht in den Vorwürfen eine "neue Qualität" im Vergleich zu anderen Spionagefällen.

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In SWR Aktuell sagte sie: "Es häufte sich zuletzt bei der AfD etwas. Wir haben im letzten Jahr über einen mutmaßlichen Spion für Russland berichtet, der in der AfD-Fraktion anstellt war, jetzt geht es um China."

Spion könnte Zugriff auf Daten von 27 EU-Staaten gehabt haben

Nach Einschätzung der Spiegel-Redakteurin könnte Jian G. "sehr sensible Informationen weitergegeben haben. Als Mitarbeiter bei einem Europaabgeordneten hat man Zugang zu diesen Informationen. Was die EU in der Außenpolitik beschließt, ist fast etwas relevanter als das, was nur Deutschland beschließt, weil es um alle 27 Mitgliedsstaaten geht. Insofern ist das schon sehr wichtig und auch sehr gefährlich."
Welche Folgen der aktuelle Fall für Krah und die AfD haben könnte und welche Schlüsse die Politik ziehen muss, sagte Ann-Katrin Müller im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern.

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