AfD-Mitarbeiter soll China-Spion sein

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Christian Rönspies
Porträtfoto von Christian Rönspies (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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In Dresden ist ein weiterer mutmaßlicher Spion festgenommen worden. Der Mann heißt Jian G. und ist ein Mitarbeiter des AfD-Europapolitikers Maximilian Krah. "Das macht die Sache hochbrisant", so die Einschätzung des SWR Terrorismusexperten Holger Schmidt in SWR Aktuell. "Eines ist ganz wichtig in diesem Fall: Jian G. hat nichts mit den drei bereits gestern Festgenommenen zu tun – außer, dass in allen Fällen der Auftraggeber das Ministerium für Staatssicherheit Chinas gewesen sein soll." Nach Auskunft von Holger Schmidt erhebt der Generalbundesanwalt zwei Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Spion: "Zum einen bezieht es sich auf die Arbeit von Jian G. im Europaparlament. Er soll Vorgänge und Informationen, die er dort erhalten hat, unerlaubt und in geheimdienstlicher Absicht an die chinesische Seite weitergegeben haben. Außerdem soll er chinesische Dissidenten in Europa ausspioniert haben." Jian G. habe sich selbst vor zehn Jahren deutschen Sicherheitsbehörden als Informant angeboten. "Da ist man zu der Einschätzung gekommen, dass er nicht besonders zuverlässig ist und man eher das Gefühl hatte, er könnte ein Doppelagent sein", so Holger Schmidt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Christian Rönspies.