Ein Wohnmobil steht auf einem Campingplatz. Vor dem Mobil stehen ein Tisch und Stühle.

Bei Neukauf kaum Rabatte zu erwarten

Wohnmobil-Fans in BW vor allem am Bodensee und im Schwarzwald

Stand

Wohnmobile boomen - auch in Baden-Württemberg. Der Bestand hat sich seit 2017 verdoppelt. Im Bundesvergleich liegen drei Bundesländer aber noch weiter vorn.

Am Bodensee und im Schwarzwald finden sich in Baden-Württemberg die meisten Anhänger des Wohnmobils. Im Landkreis Ravensburg sind mit 18,6 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner die meisten Wohnmobile im Land zugelassen, gefolgt vom Bodenseekreis (17,7), Breisgau-Hochschwarzwald (17,2), Konstanz (15,4) und Emmendingen (15,3). Das geht aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor. Am geringsten ist das Interesse in BW offenbar in Mannheim und Pforzheim: Dort sind je 1.000 Einwohner jeweils nur 5,8 Wohnmobile zugelassen.

Im Bundesvergleich liegt Baden-Württemberg laut KBA-Daten mit 12,2 Zulassungen auf Platz vier. Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit 19,2 Wohnmobilen pro 1.000 vor Niedersachsen (12,8) und Bayern. (12,7). In Deutschland gab es zu Jahresbeginn knapp 908.000 Wohnmobile, das sind 10,8 Fahrzeuge je 1.000 Einwohner. Binnen eines Jahres ist ihre Zahl damit um rund 70.000 beziehungsweise gut acht Prozent gestiegen.

Bestand an Wohnmobilen seit 2017 verdoppelt

Blickt man bis 2017 zurück, ergibt sich sogar eine Verdoppelung des Bestands. Höhepunkt war das Corona-Jahr 2020, in dem sich viele Menschen ein solches Reisemobil angeschafft haben. Die Pandemie bescherte der Camping-Branche einen unerreichten Boom, denn da konnte man im Wohnmobil allein durch die Gegend touren, die Ansteckungsgefahr war deutlich geringer als im Hotel.

Der Boom bei den Wohnmobilen geht dabei nicht mit einer Abkehr vom Wohnwagen einher. Eher im Gegenteil: In den Jahren seit 2017 lagen deren Neuzulassungszahlen durchweg über den Werten der fünf Jahre zuvor, auch wenn seit 2020 ein gewisser Rückgang bei den Neuzulassungen zu verzeichnen ist. Aktuelle Bestandszahlen zu Wohnwagen finden sich beim KBA nicht.

Beim Caravaning Industrie Verband beobachtet man schon seit 10 bis 15 Jahren einen Aufwärtstrend. Dahinter liege einerseits ein Imagewandel weg vom Spießigen. Andererseits hätten Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellerem Reisen und engerem Kontakt mit der Natur der Branche ebenfalls einen Schub verliehen, der dann in der Pandemie noch einmal verstärkt worden sei, so der Branchenverband.

Die Preisspanne ist groß

Dabei erfordert das Reisen mit Wohnmobil erst einmal eine ganz ordentliche Investition. Laut ADAC muss man für einfache Reisemobile mit mindestens 35.000 Euro rechnen, für luxuriös ausgestattete Modelle werden Preise bis zu 150.000 Euro und mehr aufgerufen. Angesichts der hohen Nachfrage seien keine großartigen Rabatte zu erwarten, so der Automobilclub.

Die Auswahl an Modellen ist groß - es gilt, sich vor der Anschaffung zu fragen, wofür und wie häufig man das Wohnmobil verwenden möchte. "Kürzere Wochenend-Trips in die Umgebung erfordern ein anderes Fahrzeug als wochenlange Roadtrips im Ausland", so der ADAC. Dabei stelle sich dann auch die Frage, ob man ein Wohnmobil neu oder gebraucht kauft.

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