Caravan und Wohmobil verheißen Urlaub mit Freiheit und Flexibilität. Doch vorher sollte man sich Gedanken machen, welcher Typ von Mobil das richtige für die eigenen Vorstellungen und finanziellen Mittel ist.
Wohnmobil oder Wohnwagen – grundsätzliche Fragen
Laut Dirk Fehse von Paulcamper, einer privaten Vermittlungs-Plattform für Camper und Wohnmobile, sollte man sich zudem fragen, wohin die Reisen gehen sollen. Liegen die geplanten Ziele eher auf Campingplätze oder will man sich auch mal beispielsweise in Skandinavien in die Natur stellen?
Damit verbunden ist auch die Entscheidung, ob das Mobil eigene Sanitäreinrichtungen mitbringen soll. "Ein Fahrzeug mit Toilette und Sanitäreinrichtungen ist sicher das Komfortabelste und Einfachste", so Fehse. "Wenn ich auf Campingplätzen stehe, ist es meistens noch komfortabler, die vorhanden Sanitäreinrichtungen zu nutzen."
Was ist der größte Unterschied zwischen Wohnwagen und Wohnmobil?
Ein Wohnmobil vermittelt das Gefühl von Freiheit. Einfach einsteigen und schon kann es losgehen. Man kommt recht zügig von einem Ort zum anderen und kann auf der Autobahn auch schneller fahren - wenn das zulässige Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen liegt.
Beachten Sie: Wohnmobile bis 3,5 Tonnen können mit einem Führerschein der Klasse "B" gefahren werden. Bringt das Fahrzeug mehr auf die Waage, benötigen Sie einen Führerschein mit den Klassen "C1" oder "C". Liegt diese Erlaubnis nicht vor, drohen hohe Geld- und sogar Freiheitsstrafen und drei Punkte in Flensburg.
Ein Wohnwagen bietet zwar auch ein Gefühl von Zuhause, aber es ist natürlich eine Zugmaschine, wie ein größeres Auto, nötig. Zudem kommt man nicht so schnell voran. Das im Idealfall maximal erlaubte Tempo 100 auf der Autobahn bedeutet, beispielsweise am Berg möglicherweise zwischen den Lastern zu hängen.
Für wen lohnt sich ein Wohnwagen?
Wer einen festen Campingplatz als Ausgangsbasis nutzt und von dort Ausflüge mit dem Auto machen oder einfach nur mal einkaufen will, für den könnte sich ein Wohnwagen lohnen.
Wohnmobile eigenen sich hingegen besonders gut für Etappenreisen. Man kann unkompliziert stoppen und übernachten. Der Nachteil ist, dass man am Ziel in der Regel ein Fahrrad oder einen anderen fahrbaren Untersatz braucht, um mal kurz Brötchen zu holen oder einen Ausflug in die Umgebung zu machen.
Die Preisfrage
Hat man diese Punkte für sich geklärt, steht die vielleicht alles entscheidende Frage an: der Preis. So werden in Deutschland durchschnittlich 72.000 Euro für ein Wohnmobil ausgegeben. Das lohnt sich laut Tourismusexperte Widmann, wenn man es mindestens vier bis sechs Wochen pro Jahr nutzt.
Ein schon etwas besserer Wohnwagen kostet um die 25.000 Euro, wobei hier gegebenenfalls noch die Kosten für ein Auto dazu gerechnet werden müssen.
Wohin mit Camper und Wohnmobil im Alltag?
Wer keinen Platz auf dem eigenen Grundstück hat, benötigt noch einen Unterstellplatz für den Caravan – und der kostet möglicherweise mehrere hundert Euro im Jahr. Denn Wohnwagen dürfen nur 14 Tage auf der Straße parken.
Ein Wohnmobil darf hingegen grundsätzlich für eine unbegrenzte Dauer am Straßenrand stehen. Wer ein Auto hat kann dann beispielsweise einen Anwohnerparkausweis nutzen.
#Vanlife – Camping im Kastenwagen
Ein weiterer aktueller Trend ist der Campingurlaub in ausgebauten Kastenwagen. Entweder mit Ausbauten von Fachfirmen oder selbst gemacht. Hier hat man zwar weniger Komfort als in Camper oder Wohnwagen, dafür hat der umgebaute Van gerade beim Eigenumbau einen besonderen Charme - und Kosten lassen sich so im Idealfall auch sparen.
Uwe Frers, Geschäftsführer der ADAC Camping GmbH, sieht hier das größte Wachstumssegement in Deutschland und Europa. "Das ist besonders bei jungen Menschen beliebt, die urban leben und am Wochenende raus an den See, in die Natur und sportlich sein wollen", so Frers. Besonders in sozialen Medien wie Instagram werden unter dem Schlagwort #Vanlife Bilder vom Ausbau und Urlaub geteilt.