Simon Wesselky ist mit Leib und Seele Bopfinger. Der 22-Jährige betreibt mit seiner Familie im Teilort Trochtelfingen einen Hofladen mit regionalen Produkten. Und auch einen Online-Shop hat er dafür auf die Beine gestellt. Damit aber nicht genug: Das nächste Projekt ist startklar - ein Lieferdienst seines Hofladens. Das alles bewältigt der junge Bopfinger, obwohl er vor gut zwei Jahren die Diagnose Lymphdrüsenkrebs erhalten hat.
Hofladen Online - regionale Produkte gibt es im Internet
"Meine Mutter meinte, wenn man sich mit mir einlässt, kommt man ins Verderben. Aber im positiven Sinn!", erzählt der junge Unternehmer lachend. Denn wenn er eine Idee in Angriff nimmt, dann ist diese meistens innerhalb kürzester Zeit umgesetzt.
Außer dem Hofladen in Bopfingen-Trochtelfingen betreibt der 22-Jährige auch einen rund um die Uhr geöffneten Selbstbedienungsladen im nahegelegenen Kirchheim am Ries. Er hat Stände auf drei Wochenmärkten in der Region und betreibt einen Online-Shop. Dort verkauft er außer Eiern, Obst, Gemüse und selbst hergestellten Produkten vom eigenen Hof auch Waren von mehr als 40 regionalen Partnern aus Baden-Württemberg und Bayern. Und ganz nebenbei ist Simon Wesselky auch noch stellvertretender Ortsvorsteher und steht am 9. Juni auch als Gemeinderat zur Wahl.
Mit 20 bekommt Simon Wesselky die Diagnose Krebs
Eine ruhige Minute gibt es bei so vielen Projekten nur selten. "Ich bin ein Schaffer, ein Macher", sagt Simon Wesselky über sich selbst. Im Jahr 2022 hat er die Diagnose Lymphdrüsenkrebs bekommen. "Der erste Gedanke ist der Tod. Man möchte sich als 20-Jähriger andere Gedanken machen müssen, als über sowas", erinnert er sich.
Nach der Chemo-Therapie galt der Krebs zunächst als besiegt, dann kam er zurück. Der 22-Jährige muss nun erneut eine Chemo-Therapie durchlaufen. "Das hört sich makaber an, aber das ist für mich mittlerweile 'daily business'. Ich weiß, was auf mich zukommt und hoffe, dass es gut verläuft."
Nächste Geschäftsidee des jungen Bopfingers ist startklar
Ausbremsen lässt er sich von der Krankheit nicht. Die nächste Geschäftsidee hat er bereits umgesetzt: Ab dem 1. April kann man sich regionale Produkte auch von einem Lieferservice direkt nach Hause bringen lassen. Allerdings erstmal nur in Bopfingen und seinen Teilorten.
Eine super Idee, findet die Kundschaft. "Meine Eltern sind im Moment nicht mobil. Mama sitzt im Rollstuhl, mein Papa fährt nicht mehr so gern. Und deswegen nehmen wir das gerne in Anspruch", meint eine Frau, die regelmäßig im Hofladen einkauft.
Dieses Jahr will Simon Wesselky etwas langsamer angehen. Auch, um sich nach der Chemo-Therapie zu erholen. Ganz lassen kann er das Arbeiten aber nicht. "Das ist für mich keine Arbeit, das ist Leidenschaft", sagt er. Für die Zukunft plant der 22-Jährige, im Ostalbkreis noch zwei weitere Standorte seines Hofladens zu eröffnen. Er ist und bleibt eben ein "Schaffer".