Wie wird Wohnen in Zukunft aussehen? Woher kommt unser Strom, wie heizen wir, wie kommen wir von A nach B? Klar ist: die Reise geht in Richtung Klimaschutz. Auch der Krieg in der Ukraine macht deutlich: je weniger Kohle, Öl und Gas wir brauchen, desto besser.
Energie produzieren statt nur verbrauchen
Ein Mehrfamilienhaus in Stuttgart-Möhringen zeigt, wie es gehen könnte. Unterm Strich produziert das gut gedämmte Gebäude mehr erneuerbare Energie, als es verbraucht. Nicht nur das Flachdach ist gepflastert mit Solarmodulen.
Der Sonnenstrom vom Dach fließt unter anderem in eine Wärmepumpe im Keller. Die nutzt die Wärme des Abwassers aus dem unterirdischen Abwasserkanal für die Fußbodenheizung und für warmes Wasser zum Duschen. So sind die Bewohner:innen der 22 Eigentumswohnungen unabhängig von steigenden Gaspreisen.
Das Aktiv-Plus-Haus erzeugt nicht nur Öko-Energie – es hilft den Bewohnern auch, umweltfreundlich unterwegs zu sein. Für Elektroautos gibt es zum Beispiel Ladestationen in der Tiefgarage. Ein großer Batteriespeicher im Keller versorgt sie auch dann mit Sonnen-Strom, wenn die Sonne nicht scheint.
Das Haus erspart der Umwelt jährlich rund 94 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid – im Vergleich zum bundesdeutschen Strommix und Heizen mit Erdgas. Das ist immerhin in etwa so viel wie 10 Deutsche im Jahr ausstoßen. Das Aktiv-Haus-Plus in Stuttgart-Möhringen hat den Immobilien-Award der Metropolregion Stuttgart gewonnen, Bauträger ist die Bietigheimer Wohnbau.