Ragnar Ache vom 1. FC Kaiserslautern liegt verletzt auf dem Rasen (Foto: IMAGO, Steinbrenner)

Fußball | 2. Bundesliga

Ragnar Ache: Die FCK-Abhängigkeit vom Topstürmer - und das Warten auf die Diagnose

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Johann Schicklinski

Ragnar Ache vom 1. FC Kaiserslautern musste im Spiel gegen Hannover 96 verletzt vom Feld. Die Anhänger der Roten Teufel bangen seitdem um den Topstürmer, doch eine Diagnose lässt weiterhin auf sich warten.

Es ist wohl DIE Frage, die sich die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern seit Samstagabend stellen: Was ist mit Ragnar Ache? Der 25-Jährige war im Auswärtsspiel der Pfälzer bei Hannover 96 (1:1) nach etwas mehr als einer Stunde ohne Einwirkung seines Gegenspielers zu Boden gegangen. Ache fasste sich mit beiden Händen an den rechten Oberschenkel und krümmte sich vor Schmerzen.

Die genaue Diagnose steht aus

Es ging nicht weiter für den Angreifer. "Ich gehe davon aus, dass es eine Muskelverletzung ist", sagte FCK-Trainer Friedhelm Funkel noch am Samstag. "Denn wenn man ohne Fremdeinwirkung zusammenzuckt und sich mit beiden Händen an den Oberschenkel greift, dann wird muskulär wohl etwas kaputt gegangen sein."

FCK verweist auf seine Kanäle

Weitere Untersuchungen sollten Klarheit bringen, allerdings steht die genaue Diagnose aus - seit Tagen. Auch auf mehrfache Nachfrage von SWR Sport hieß es von Seiten des 1. FC Kaiserslautern nur, dass der Verein es auf seinen Kanälen vermeldet, wenn es Neuigkeiten gibt. Bis dahin werde man sich nicht weiter dazu äußern.

Dabei treibt die Antwort auf die Frage, was mit Ache ist, nicht nur die Fans der Roten Teufel um, sie ist auch eminent wichtig für die "Mission Klassenerhalt". Er hat 14 Tore in 20 Ligaspielen erzielt, obwohl ihn immer wieder Verletzungen dazu zwangen, zuschauen zu müssen. Einen Rhythmus zu finden wurde so massiv erschwert, doch Ache hatte es immer wieder schnell geschafft. Gemessen an der Spielzeit netzte er alle 94 Minuten ein - ein absoluter Topwert.

"Grenzt an Wettbewerbsverzerrung"

Ache ist DIE Lebensversicherung des 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf der 2. Liga. "Es grenzt an Wettbewerbsverzerrung, dass so ein unfassbarer Stürmer in der 2. Liga unterwegs ist", hatte Uwe Koschinat, Trainer des VfL Osnabrück, unlängst nach der 2:3-Niederlage seiner Mannschaft beim 1. FC Kaiserslautern über den Unterschiedsspieler gesagt. Der Angreifer hatte kurz zuvor das Kellerduell der 2. Liga mit seinem zweiten Treffer entschieden - in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Es ist offensichtlich: Das Spiel des 1. FC Kaiserslautern ist mit Ache ein anderes als ohne ihn. Der Stürmer agiert als Zielspieler, wird von seinen Mitspielern gesucht und oft auch gefunden. Er macht Bälle fest, reißt Lücken und ist insbesondere im Kopfballspiel kaum zu verteidigen. Dazu kommt seine Abschlussstärke.

"Rheinpfalz": Ragnar Ache mit "Riss des äußeren Oberschenkel-Muskels"

Deshalb wäre ein längerfristiger Ausfall für den FCK im Saison-Endspurt kaum zu verschmerzen. Doch während vom Klub weiterhin nichts kommuniziert wird, schreibt die "Rheinpfalz" von einer knapp dreiwöchigen Ausfallzeit. Demnach habe sich Ache in Hannover "einen Riss des äußeren Oberschenkel-Muskels" zugezogen. Sollte diese Information stimmen, würde dies zwar weh tun, wäre aber für die Roten Teufel noch zu verschmerzen. Dann könnte Ache in den finalen Spielen mitmischen, auch wenn er in den wichtigen Spielen zuhause gegen Düsseldorf (30. März), beim HSV (6. April) sowie im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken (2. April) fehlen könnte.

Wie geht es im Sommer weiter?

In den weiteren sechs Spielen, in denen der FCK den Klassenerhalt sichern möchte, könnte Ache bei einer knapp dreiwöchigen Ausfallzeit wohl wieder mitmischen. Seine Tore werden auch dringend benötigt. Und danach? Laut der "Bild"-Zeitung hat sich der 25-Jährige mit seinen 14 Treffern in die Notizbücher diverser Bundesligisten geschossen - was nicht weiter verwundert.

Ab Sommer könnte es dann wieder heißen: Bangen um Ragnar Ache. Die Fans müssen mit einem Abgang ihres Mittelstürmers rechnen. Eine Vorstellung, die für die Anhänger mit dem Klassenverbleib - auch dank des Angreifers - sicher deutlich angenehmer sein würde.

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Johann Schicklinski