Naturschutz

Wahl zum Vogel des Jahres 2025 gestartet

Stand
Autor/in
Stefanie Peyk
Onlinefassung
Andreas Reinhardt
Bild von Wirtschaftsredakteur Andreas Reinhardt

Bis zum 10. Oktober rufen die Naturschutz-Verbände NABU und LBV zur Online-Wahl zum Vogel des Jahres 2025 auf. Jeder kann mitmachen. Fünf Kandidaten bewerben sich um den Titel.

Die Online-Wahl zum Vogel des Jahres 2025 ist gestartet. Die Naturschutzverbände NABU und LBV schicken wieder fünf Vogel-Kandidaten ins Rennen um den Titel. Diesmal sind es Hausrotschwanz, Kranich, Waldohreule, Schwarzstorch und Schwarzspecht. Keiner der Vögel ist gefährdet, aber jeder steht für ein Naturschutzthema.

Der Hausrotschwanz

Der Hausrotschwanz ist ein Kandidat zum Vogel des Jahres 2025
Der Hausrotschwanz ist ein Insektenfresser.

Der Hausrotschwanz ist morgens sehr früh dran. Er beginnt schon deutlich vor Sonnenaufgang zu singen. Dabei mischt sich immer eine Art Knirschen in seinen Gesang - ein bisschen, als hätte der Vogel Halsschmerzen. Als Insektenfresser ist er stark vom Insektenrückgang betroffen, klagt der NABU. Außerdem habe es der Gebäudebrüter durch Sanierungen immer schwerer, Brutnischen zu finden. Helfen kann man ihm mit Nistkästen und naturnahen Gärten.

Der Kranich

Der Kranich ist ein Kandidat zum Vogel des Jahres 2025
Der Kranich ist ein großer Zugvogel.

Der Kranich macht im Frühjahr durch spektakuläre Balztänze auf sich aufmerksam. Mit bis zu 116 Zentimetern Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Der Vogel hat gern nasse Füße: Vor allem im Nordosten Deutschlands brütet er am Boden versteckt in Feuchtgebieten und Mooren. Die speichern große Mengen Kohlenstoff. Wer Moore schützt und renaturiert, hilft deshalb dem Klima UND dem Kranich. Im Herbst ziehen die Vögel in großen Keilformationen in ihre südlichen Überwinterungsgebiete – und fliegen dabei auch über Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. In vielen Ländern gilt der Kranich als Symbol für Glück und Frieden.

Die Waldohreule

Die Waldohreule ist ein Kandidat zum Vogel des Jahres 2025
Die Waldohreule lebt in lichten Wäldern und jagt gerne Mäuse.

Die Waldohreule kann fast geräuschlos fliegen und ist neben dem Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland. Optisch ähnelt sie dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Die Federohren auf dem Kopf, denen die Waldohreule ihren Namen verdankt, sind gar keine Ohren. Die Eule setzt sie für die Mimik ein, sie sind eine Art Stimmungsanzeiger. Die echten Ohröffnungen liegen rechts und links am Kopf. Der Federkranz rund ums Gesicht wirkt wie ein Schalltrichter. Die Eule fühlt sich in abwechslungsreichen Landschaften wohl, mit Bäumen zum Brüten und Feldern und Wiesen zum Jagen.

Der Schwarzstorch

Der Schwarzstorch ist ein Kandidat zum Vogel des Jahres 2025
Der Schwarzstorch ist scheu und lebt zurückgezogen.

Langer, roter Schnabel, rote Beine, überwiegend schwarzes, metallisch schimmerndes Gefieder - der Schwarzstorch ist kaum zu verwechseln. Er klappert nur sehr selten und ist viel scheuer als der Weißstorch. Der Vogel lebt zurückgezogen in großen Waldflächen. Seinen Horst baut er hoch oben in den Kronen von alten Bäumen – dort, wo er seine Ruhe hat. An Bächen, Teichen und Tümpeln fängt er zum Beispiel Frösche und Fische. Noch ist der Schwarzstorch ein relativ seltener Vogel. Aber seine Bestände nehmen zu. In Baden-Württemberg brütet er zum Beispiel in Oberschwaben und im Allgäu. In Rheinland-Pfalz kommt der Vogel laut Vogelmonitoring vom Nahebergland über Hunsrück und Eifel bis zum Westerwald vor.

Der Schwarzspecht

Der Schwarzspecht ist ein Kandidat zum Vogel des Jahres 2025
Der Schwarzspecht ist gerne in alten Mischwäldern zuhause.

Der Schwarzspecht bewohnt am liebsten alte Mischwälder, so der NABU. Der Vogel braucht ältere und etwas dickere Bäume, in die er Bruthöhlen hacken kann. Seine Höhlen werden auch gern von anderen Tieren nachgenutzt, wie Hohltauben, Fledermäusen oder Siebenschläfern. Der etwa krähengroße Vogelkandidat ist leicht zu erkennen: Sein Gefieder ist schwarz bis auf den tiefroten Mittelscheitel. Der Schwarzspecht ist fast in ganz Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verbreitet - außer in waldarmen Gebieten in Rheinhessen.

Virtuelles Wahllokal bis Anfang Oktober geöffnet

Hier geht's zur Abstimmung des NABU. Sie ist offen für alle und läuft bis zum 10. Oktober 2024, 11 Uhr. Am selben Tag wird bekannt gegeben, welcher Kandidat gewonnen hat. Der erste Vogel des Jahres wurde vor mehr als 50 Jahren gekürt. Beim letzten Mal wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt.

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