In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das Paul-Ehrlich-Institut einen Sicherheitsbericht zu den Corona-Impfstoffen, in denen sie alle gemeldeten Nebenwirkungen und Komplikationen der Impfstoffe auflisten.
Im neusten Bericht heißt es von mehr als 130.000 Nebenwirkungen seien über 14.000 schwerwiegend und genau 1.254 Todesfälle hätte es in zeitlichem Zusammenhang mit den Impfungen gegeben. Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum vom 27. Dezember letzten Jahres – dem ersten Tag an dem geimpft wurde – bis zum 31. Juli dieses Jahres.
1.254 Todesfälle - durch die Impfung?
Dieser Bericht wird von Impfgegnern gerne als Beweis genommen, dass die Impfungen viel gefährlicher sind als berichtet wird. Dies ist schon ein Widerspruch in sich, weil das Paul-Ehrlich-Institut die Impfstoffe als sicher einstuft und diesen Bericht regelmäßig veröffentlicht. Würde der Bericht beweisen, dass die Impfstoffe unsicher sind, dann würde das auch vom Paul-Ehrlich-Institut so eingeordnet werden. Das gleiche gilt für die entsprechenden Berichte der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und der US-amerikanischen FDA.
Die 1.254 Todesfälle sind gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen. Das heißt, das sind Fälle die zwar in einem zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen stehen, aber es ist nicht unbedingt klar, ob die Impfung etwas damit zu tun hatte.
In manchen Fällen, ist sogar relativ eindeutig, dass die Impfung nichts damit zu tun hatte. Zum Beispiel gab es den Fall eines jungen Mannes, der kurz nach der Impfung an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Dieser Fall ist trotzdem teil der Statistik. Das Paul-Ehrlich-Institut geht bei 48 Fällen davon aus, dass die Impfung wahrscheinlich oder möglicherweise für den Tod verantwortlich war.
Beispiel Sinusthrombosen
Das öffentliche Interesse an der Sicherheit der Impfstoffe ist sehr hoch und wird nicht nur deswegen konstant vom Paul-Ehrlich-Institut überprüft und dokumentiert.
Es wird schnell reagiert, sobald etwas an den Daten verdächtig aussieht, wie zum Beispiel bei den Sinusthrombosen. Es wurde zunächst aufgehört, weiter mit Astrazeneca zu impfen. Dann wurden die Fälle untersucht und festgestellt, dass Astrazeneca solche Thrombosen auslösen kann. Dies geschieht aber nur in sehr seltenen Fällen.
Daraufhin wurde die Entscheidung getroffen, dass der Nutzen durch diesen Impfstoff immer noch größer ist als das Risiko und es wurde weitergeimpft. Mit der einschränkenden Empfehlung, dass in Deutschland eher nur Ältere den Impfstoff von Astrazeneca bekommen sollen, weil es so scheint, dass junge Frauen am häufigsten von diesen Thrombosen betroffen sind.
Nach Impfung Guillan-Barré-Syndrom?
Nach einer Warnung der amerikanischen Arzenimittelagentur FDA für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson untersuchte auch das Paul-Ehrlich-Institut Fälle in Deutschland. Das Mittel kann möglicherweise in seltenen Fällen das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom auslösen. Das Guillan-Barré-Syndrom ist eine Entzündung des Nervensystems.
Fälle, die nach der Impfung auftreten, werden auch vom Paul-Ehrlich-Institut gesammelt und die Zahlen in dem Bericht veröffentlicht. Bis Ende Juli 2021 wurden 167 Fälle von Guillan-Barré in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung beobachtet. Es gibt aber auch Menschen, die aus anderen Gründen, die nichts mit einer Impfung zu tun haben, eine Entzündung des Nervensystems bekommen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie gibt diese sogenannte Hintergrundinzidenz mit ungefähr 1,7/100.000 Menschen pro Jahr an.
105 Millionen Impfdosen wurden in Deutschland bisher verimpft und geht man von der Hintergrundinzidenz aus, müssten mindestens 200 Fälle eines Guillan-Barré-Syndroms aufgetreten sein. Jedoch wurden nur 167 Fälle gemeldet. Das kann Zufall sein, das könnte aber auch eine Auswirkung des Lockdowns sein. Auf jeden Fall sind es nicht deutlich mehr, was bedeutet, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Impfung ein Guillan-Barré-Syndrom auslöst.