Nahrungsergänzung

Vitamin C und D: Das bringt Nahrungsergänzung im Winter

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Autor/in
Katharina Ditschke
Portraitbild der Reporterin Katharina Ditschke.
Kristina Koch
Onlinefassung
Lena Schmidt

Vitamin-Präparate sollen die Gesundheit steigern. Die Kosten: bis zu mehreren hundert Euro. Für wen eignen sich Vitamin-Booster? Und können wir durch Nahrungsergänzung wirklich Erkältungen vorbeugen oder Symptome lindern?

Die Erkältungs- und Grippe-Saison hat begonnen: Jedes Jahr aufs Neue, wenn die Temperaturen fallen, steigen die Krankheitstage. Um das zu verhindern, wollen viele mit Brausetabletten, Spritzen und anderen Präparaten vorbeugen.

Vitamin C hilft nur bei regelmäßiger Einnahme

Ein beliebtes Präparat zur Immunstärkung ist Vitamin C. Doch die Wirksamkeit wird in der Forschung seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Eine Auswertung der Cochrane Collaboration von 29 Studien kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die regelmäßige Supplementierung mit Vitamin C keine nennenswerte Wirkung zur Vorbeugung von Erkältungen zeigt.

Menschen, die täglich 200 mg Vitamin C zu sich nehmen, können die Erkältungsdauer jedoch verkürzen. Wer die Einnahme erst nach Beginn der Erkältungssymptome beginnt, übt keinen Einfluss auf Dauer oder Schwere der Symptome.

Die Aufnahme zeigt eine Acerola-Frucht.
Besonders reich an Vitamin C: Die Acerola-Frucht.

Körper kann natürliches Vitamin C besser aufnehmen

Viele nehmen bereits über die Nahrung ausreichend Vitamin C zu sich. Der Körper kann natürliches Vitamin C aus Lebensmitteln sogar besser verwerten als aus Ergänzungsmitteln. Wer auf regionale und saisonale Ernährung achtet, muss in der Regel nicht auf eine Supplementierung zurückgreifen.

Darüber hinaus sind Vitamin C-Präparate oft zu hoch dosiert. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei durchschnittlich 100 Milligramm. Ein Überschuss ist jedoch nicht gefährlich und wird vom Körper einfach ausgeschieden.

Lebensmittel mit besonders hohem Vitamin C-Gehalt pro 100 Gramm sind:

  • Acerola (1700 mg)
  • Hagebutte (1250 mg)
  • Sanddorn (450 mg)
  • Petersilie (159 mg)
  • Paprika (rot: 140 mg; gelb: 130 mg; grün: 117 mg)
  • Rosenkohl (112 mg)

DGE: Deutschland ist kein „Vitaminmangelland“

Auch Vitamin D wird als Winter-Supplement immer beliebter. Eine Nahrungsergänzung sollte jedoch unbedingt ärztlich abgesprochen werden. Insgesamt sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Vitaminmangelkrankheiten in Deutschland nämlich äußerst selten.

Anders als bei Vitamin C schadet neben einem Mangel an Vitamin D zudem die Überdosierung der Gesundheit. Durch die übermäßige Einnahme erhöht sich der Kalziumspiegel, was langfristig etwa zu Nierensteinen, Magen-Darm-Beschwerden und Gefäßerkrankungen führen kann.

Eine Studie zu Vitamin D-Präparaten zeigte außerdem, dass die Nahrungsergänzung wie bei Vitamin C keinen großen Effekt auf das Erkältungsrisiko hat. In der Studie erhielt die eine Hälfte der Teilnehmenden ein Vitamin D-Präparat, die andere Hälfte ein Scheinpräparat. In der zweiten Gruppe kam es zu nur knapp 20 Erkrankungen mehr. Auch die Schwere der Krankheit wurde nicht maßgeblich beeinflusst.

Das Bild zeigt zwei Hände voll Pillen. Symbolbild.
Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll. Eine Überdosierung kann teils sogar zu gesundheitlichen Schäden führen.

Vitamin D-Mangel muss ärztlich diagnostiziert werden

Ein Mangel an Vitamin D kann in Deutschland aber durchaus vorkommen und per Bluttest erkannt werden. Der Spitzname "Sonnenvitamin" suggeriert, dass ausreichend Sonnenlicht notwendig ist, um das Vitamin zu bilden. Und das stimmt: Unser Körper bildet Vitamin D vor allem aus UVB-Strahlen - und davon kommen im Winter nur kleine Mengen bei uns an.

Außerdem ist die Vitamin D-Zufuhr über die Nahrung nicht so einfach abzudecken wie bei Vitamin C. Man findet Vitamin D in Eiern sowie in manchen Innereien und Fisch mit hohem Fettanteil. Außerdem können Pilzliebhaber im Herbst zuschlagen: Die Menge an Vitamin D ist je nach Sorte unterschiedlich und soll sogar noch erhöht werden, wenn man Pilze in die Sonne legt - Am besten man legt sich also gleich dazu.

Vitamin-Spritze oder Pille?

Neben Kapseln, Brausetabletten und Tropfen gibt es das "Rundum-Sorglos"-Vitaminpaket auch per Spritze. Sinnvoll sind die teuren Spritzen allerdings nicht. Wirkstoffe kommen dadurch zwar schneller ins Blut, die Injektion birgt jedoch immer auch ein Infektionsrisiko. 

Immunstark durch die kalte Jahreszeit 

Neben einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung kann der Körper in der Erkältungszeit noch anders unterstützt werden. Es ist wichtig, ausreichend zu trinken. Denn in der Winterzeit brauchen die Schleimhäute in den Atemwegen eine Extraportion Hydration, um besser vor Schnupfenviren geschützt zu sein. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann helfen.

Zudem ist regelmäßige Bewegung, egal ob Workout oder strammer Spaziergang an der frischen Luft, wichtig, um das Immunsystem zu stärken. Und nicht erst seit Corona lautet eine goldene Regel: Zusätzlich zum regelmäßigen Händewaschen darauf achten, sich mit den Händen möglichst wenig ins Gesicht zu fassen, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Das Bild zeigt zwei Radfahrende im Herbst. Symbolbild.
Sport, spazieren, Fahrrad fahren - im Herbst und Winter hilft Bewegung an der frischen Luft dabei, das Immunsystem zu stärken.

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