Der Hausrotschwanz kommt in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz noch häufig vor. Er findet allerdings immer schwerer Futter und Brutplätze, so der Naturschutzbund (NABU).
Das war ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Bei der Online-Wahl zum Vogel des Jahres siegte mit 30,2 Prozent der Hausrotschwanz. Dicht dahinter die Waldohreule mit 28,2 Prozent der Stimmen. Es folgen der Schwarzspecht (15,8 Prozent), Schwarzstorch (14,5) und Kranich (11,3).
Bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz Bayern haben insgesamt 143.390 Menschen mitgemacht. Das sei die bislang höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl gewesen, so der NABU.
Klein, aber laut - Flötentöne des Hausrotschwanzes
Der Wahl-Sieger ist etwa so groß wie ein Spatz und hat einen rostroten Schwanz. Sein Gesang ist unverwechselbar und laut. Auf leicht gepresst wirkende Pfeiftöne folgt eine Art Knirschen oder Kratzen – ein bisschen, als hätte der Vogel Halsschmerzen.
Tipp: Mit Nistkästen helfen
Noch kommt der Hausrotschwanz in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz häufig vor. Allerdings hat es der Gebäudebrüter durch Sanierungen immer schwerer, an Hausfassaden oder Dachgiebeln Nischen zu finden, in denen er sein Nest bauen kann.
Als Insektenfresser ist der Vogel außerdem stark vom Rückgang an Insekten betroffen. Helfen kann man ihm mit Nistkästen und naturnahen Gärten.
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Der Hausrotschwanz - besser als jeder Wecker
Morgens ist der Hausrotschwanz sehr früh dran. Schon ungefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang fängt er an zu singen. Wer das Fenster geöffnet hat, wird garantiert nicht verschlafen, meint der NABU-Experte. Der Hausrotschwanz würde einen schon mit seinem Gesang aus dem Bett werfen.
Lange Arien möglich
Mit Siesta-Ruhe am Mittag wird es auch nichts, wenn ein Hausrotschwanz in der Nähe ist. Denn der Vogel ist ausdauernd: Auch tagsüber kann er mehrere Stunden lang singen – oft von Baumkronen oder Hausdächern aus.
Nervöse Bewegungen im Revier des Hausrotschwanzes
Hausrotschwänze wirken auf menschliche Beobachter etwas nervös. Denn sie flitzen ständig innerhalb ihres Reviers herum, die Schwanzfeder zittert meist und ihre Beine knicken oft ein.
Im Herbst ziehen die Hausrotschwänze Richtung Mittelmeer – immer mehr Vögel überwintern aber auch in Deutschland. Für den NABU-Fachmann eine Folge des Klimawandels.
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Verwandt mit dem Gartenrotschwanz
Oft wird der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) mit dem verwandten Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) verwechselt, weil beide rostrote Schwänze haben.
Zumindest die Männchen lassen sich aber gut unterscheiden. Der seltenere Gartenrotschwanz ist deutlich auffälliger an der Brust rötlich orange gefärbt.
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Seit 1971 küren der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. den Vogel des Jahres. Die Aktion ist inzwischen ein Klassiker: 2021 durfte erstmals die Öffentlichkeit den Vogel des Jahres wählen. Seitdem wählt ein Fachgremium fünf Vogelarten aus, die dann zur öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres kandidieren.
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