Nach dem vielen Regen ist das Grundwasser in Baden-Württemberg wieder deutlich aufgefüllt. Doch nicht jede Art von Regen bringt etwas. Wie kann man die Grundwasser-Lage erkennen und messen?
Die vergangenen Wochen waren von andauerndem Regen geprägt. Darüber ist sicherlich nicht jeder glücklich, doch es ist eine gute Nachricht für Grundwasserexperten: Nach einem eher trockenen Sommer erholt sich der Grundwasserpegel wieder. Im Trinkwasserschutzgebiet von Bühl bei Rastatt läuft ein Großversuch des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Experten wollen auch herausfinden wie sich die Trockenheit aufs Ökosystem auswirkt.
Wie wird das Grundwasser gemessen?
In Stutensee-Büchig nördlich von Karlsruhe beobachten die Experten direkt, was der Regen beim Grundwasser bewirkt. In etwa drei Metern Tiefe steht die wichtigste Messstation der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg: Das Lysimeter. Dort fließt Niederschlagswasser durch und gelangt dann in einen Eimer.
Was im Lysimeter isoliert als Sickerwasser gemessen wird, gelangt im restlichen Boden ins Grundwasser. Für besonders genaue Messungen werden Erde und Regenwasser in Stutensee-Büchig sogar gewogen - im Gegensatz zu den anderen 30 Messanlagen im Land. So sind besonders präzise Vorhersagen zur Grundwasserbildung möglich.
Grundwasserspiegel höher als letztes Jahr
Zusätzlich zu den Lysimetern gibt es in Baden-Württemberg rund 3.000 Grundwasser-Messstellen. In Stutensee-Büchig liegt der Grundwasserpegel inzwischen in fünf Metern Tiefe. Das ist 20 Zentimeter höher als noch vor wenigen Wochen. Insgesamt ist die Situation sogar besser als vor einem Jahr.
Nicht jeder Niederschlag kann aufgenommen werden
Etwa ein Drittel der Niederschläge versickert im Boden, wenn der Regen nicht zu stark ist. Bei Starkregen fließt das Wasser einfach ab. Am besten für einen dauerhaft hohen Grundwasserpegel auch im kommenden Frühjahr ist Schnee. Der schmilzt so langsam, dass der Boden das Wasser gut aufnehmen kann.