Unsere Körper sind unterschiedlich konditioniert
Für die unterschiedliche Wahrnehmung von Hitze und Kälte gibt es verschiedene Gründe:
- Die einen fangen schneller an zu schwitzen, die anderen später.
- Die einen haben höheren Blutdruck und bekommen dadurch bei Hitze schneller Kreislaufprobleme als die anderen.
- Die einen haben eine dichte Lockenpracht, die die Hitze staut, die anderen eine Glatze – auch solche Dinge machen einen Unterschied.
Psychologie spielt eine Rolle
Ähnlich wie Menschen unterschiedlichen Musikgeschmack haben, bewerten sie auch Hitze anders: Die einen finden schon den Gedanken an Hitze und schwitzende Menschen ganz furchtbar, für die anderen ist es der Inbegriff von richtigem Sommer.
Sportlich Aktive schwitzen, wo andere frieren
Eine typische Situation: Der eine liegt seit Stunden auf dem Sofa und fühlt sich ganz wohl, die Partnerin kommt nach Hause und stellt fest: Oh, hier ist es aber heiß im Haus! – Die Wahrheit ist: Die Frau ist gerade von der Arbeit nach Hause geradelt, ihr Körper ist erhitzter,. Deshalb hat sie das Gefühl, die Wohnung wäre heißer.
Kann man sich an Hitze gewöhnen?
Ja, der Mensch kann sich an Hitze gewöhnen. Der Körper passt sich an; das dauert aber ein bis zwei Wochen. Der Körper fängt dann früher an zu schwitzen, scheidet aber dabei weniger Salz aus, sodass das subjektive Durstgefühl nicht so schnell kommt. Das ist ein Effekt. Das ist aber auch sehr von der persönlichen Konstitution abhängig.
Der Mensch kann sich auch psychologisch an Hitze gewöhnen. Wer mal länger in den Tropen gelebt und Hitze als etwas Alltägliches und Normales erlebt hat, erlebt vermutlich auch eine vorübergehende Hitzewelle zu Hause etwas gelassener bzw. weiß einfach, wie man an solchen Tage gut über die Runden kommt, was gut tut und was nicht.
Biologie Was passiert bei Hitze im Körper?
Unser Körper versucht, seine Temperatur unabhängig von äußeren Einflüssen konstant auf ca. 37°C zu halten, damit lebensnotwendige Stoffwechselprozesse fortlaufend stattfinden können. Hitze ist für den Körper deshalb Schwerstarbeit.
Die Körpertemperatur darf nicht zu sehr steigen, da sonst die körpereigenen Proteine zerfallen. Daher fährt der Körper bei Hitze seine Kühlung hoch: Die Blutgefäße erweitern sich und vergrößern ihre Oberfläche, um möglichst viel Wärme abgeben zu können. Wasser wird dabei aus dem Blut über die Schweißdrüsen aus dem Körper gepumpt und wir fangen an zu schwitzen. Die Verdunstung von Schweiß auf unserer Haut kühlt unseren Körper herunter. Schwitzen ist unser wirksamster Mechanismus, um nicht zu überhitzen. Von Anja Braun | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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