Gehirn nimmt eigene Bewegungen und Berührungen vorweg
Das liegt daran, dass unser Gehirn unsere Bewegungen und Berührungen vorwegnimmt. Wenn wir wissen, dass wir uns gleich an einer bestimmten Körperstelle berühren, dann stellt sich unser Gehirn darauf ein und dämpft die Empfindung. Deswegen sind wir dann unempfindlich gegenüber unserem eigenen Kitzeln. Diesen Effekt gibt es übrigens genauso bei Berührungen, die normalerweise Schmerz hervorrufen: Wenn wir uns selbst schlagen, tut es normalerweise auch nicht so weh, weil auch hier das Gehirn die Empfindung automatisch dämpft.
Körper vermeidet unnötige Alarmsignale
Der Grund ist offenbar, dass das Gehirn auf diese Weise vermeidet, dass wir unnötig auf Schmerz reagieren. Schmerz ist ja ein Alarmsignal. Wenn wir plötzlich Schmerz empfinden, reagieren wir unwillkürlich: Wir ziehen die Hand von der Herdplatte weg oder weichen dem Angreifer aus, der uns schlägt.
Bei Berührungen, die wir uns selbst zuführen, kann das Gehirn aber im Normalfall davon ausgehen, dass diese Berührungen erwünscht sind und kein Anlass besteht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Also will es seine Energie nicht damit verschwenden und dämpft deshalb vorneweg die Empfindung. Genauso ist es beim Kitzeln. Wenn wir uns selbst kitzeln, dämpft unser Gehirn einfach die sensorischen Empfindungen an dieser Stelle. Deswegen spüren wir da so gut wie nichts und es passiert so gut wie nichts.
Ein Gegenbeispiel: Wenn Sie sich versehentlich mit dem Hammer schlagen, tut es sehr wohl weh, weil das Gehirn diese Berührung nicht vorwegnimmt.
Vorsicht, wenn man andere schlägt!
Übrigens: Wenn man jemanden schlägt, hat man selbst manchmal das Gefühl, dass das doch gar nicht so schlimm war. Dem anderen tut es aber sehr weh und er beschwert sich, dass er so fest geschlagen wird. Das ist genau das Gleiche: Unsere Gehirn weiß, dass unsere Hand gleich zuschlägt und dämpft bei uns selbst dann wiederum die Empfindungen – beim anderen jedoch nicht. Deswegen entsteht zum Beispiel der Streit zwischen Kindern nach dem Motto: „Du hast mich doch viel fester gehauen als ich dich!“
Vor einigen Jahren konnte man diesen Effekt tatsächlich nachweisen; das findet im Gehirn so statt.
Evolutionspsychologie Warum sind wir kitzlig?
Kitzeln ist nicht gleich Kitzeln. Psychologen unterschieden schon im 19. Jahrhundert zwei Formen: Knismesis und Gargalesis. Was heißt das? Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Haare Warum bekommt man im Alter noch Locken oder Wellen?
Die Struktur unserer Haare kann sich im Lauf des Lebens verändern: Glatte Haare können mit der Zeit lockig werden und umgekehrt. Die Struktur des Haars wird maßgeblich in den Haarfollikeln bestimmt, und die verändern sich mit dem Alter. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Biologie Warum haben Männer Brustwarzen?
Entwicklungsbiologisch gesehen ist es praktisch, wenn Jungs sich im Mutterleib erst mal genauso entwickeln wie die Mädchen. Die Brustwarze entwickelt sich beim Embryo ja schon ganz früh, noch bevor sich die Geschlechtsorgane entwickeln. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Haut Warum werden wir in der Sonne braun?
Bräune entsteht durch ein bestimmtes Farbpigment, das Melanin heißt. Es bildet sich unter der Haut, wenn UV-Strahlung auf die Hautzellen kommt. Diese UV-Strahlung, vor allem die UV-B-Strahlung, produziert das Melanin. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Körper Warum werden Haare grau?
Haare verdanken ihre Farbe dem Farbstoff Melanin. Von diesem Farbstoff gibt es zwei Typen. Je nachdem, wie die sich zusammensetzen, hat man rote, blonde oder dunkle Haare. Warum werden die Haare aber irgendwann grau? Von Lena Schmidt
Gewitter Welche Folgen hat ein Blitzschlag für den Körper?
Ein Blitzschlag kann zu inneren und äußeren Verbrennungen führen und tiefe Verletzungen verursachen. Wenn ein Blitz einschlägt, ist der Mensch wie ein elektrischer Leiter. Von Gábor Paál. Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.