Der Hintergrund der Frage ist die physikalische Tatsache, dass dunkle Oberflächen mehr Strahlung absorbieren als helle Oberflächen. Somit ist die braune Färbung der Haut doch eigentlich kontraproduktiv. Hat die Natur hier versagt?
Braune Haut schützt vor UV-Strahlung
Wenn man davon ausgeht, dass Sonnenlicht im allgemeinen Gegenstände aufwärmt, dann ja. So hat die dunklere Haut den gleichen Effekt, wie wenn man sich ein dunkles T-Shirt anzieht; darunter ist es auch wärmer, als wenn man ein weißes T-Shirt trägt. Allerdings soll uns die braune Haut nicht vor Wärmestrahlung schützen – sondern vor der gefährlichen UV-Strahlung, und dafür ist diese Bräune wiederum wichtig.
Bräune: Farbpigment Melanin in Kombination mit UV-Strahlung
Die Bräune entsteht durch ein bestimmtes Farbpigment, das Melanin heißt. Es bildet sich unter der Haut, wenn UV-Strahlung auf die Hautzellen kommt. Diese UV-Strahlung, vor allem die UV-B-Strahlung, produziert das Melanin. Das normale Sonnenlicht enthält sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen. Die UV-A-Strahlen lassen das Melanin wiederum mit Blutsauerstoff reagieren – und das ergibt eine braune Färbung der Haut.
Braune Haut "schluckt" gefährliche UV-Strahlung
Die Verdunkelung der Haut ist ein Nebeneffekt. Eine komplett weiße Haut, die wie eine Farbe das Sonnenlicht reflektiert, ist biologisch sehr schwer zu bewerkstelligen. Das Melanin wiederum hat den Effekt, dass es die gefährlichen UV-Strahlen schluckt; es absorbiert sie. Genau das tun ja dunkle Pigmente: Sie absorbieren die Sonnenstrahlen, in dem Fall die gefährlichen UV-Strahlen. Und genau darum werden wir in der Sonne braun.
Gesundheit Kann man im Winter Vitamin D durch Tageslicht tanken?
Menschen mit mittelheller Haut müssten im Februar mindestens eine Dreiviertelstunde in die pralle Mittagssonne gehen, um zumindest einen Teil ihres Tagesbedarfs an Vitamin D zu decken. Von Ulrike Till