Mond: zentraler Leuchtkörper am Nachthimmel
Wir lernen schon als Kinder, dass tagsüber die Sonne scheint und nachts der Mond. Das setzt sich fort bis zu den Symbolen im Alltag. Bei der Heizung zum Beispiel bedeutet "Sonne" Tagesheizung und eine Mondsichel steht für die Nachtabsenkung. So sind wir das gewohnt.
Klar ist: Nachts sieht man den Mond besser, da ist er der zentrale Leuchtkörper am Himmel. Allerdings ist er das nicht jede Nacht. Bei Neumond etwa sehen wir ihn nachts nicht. Das liegt nicht nur daran, dass der Mond bei Neumond von der Sonne nicht angestrahlt wird, sondern dass der Neumond nachts so gut wie überhaupt nicht am Himmel steht.
Neumond steht tagsüber am Himmel
Wenn man sich die drei Himmelskörper Sonne, Mond und Erde vorstellt, steht der Mond bei Neumond in der gleichen Richtung wie die Sonne. Das heißt, die Sonne strahlt ihn, von uns aus gesehen, von hinten an, nicht von vorne. Die Seite des Mondes, die wir sehen, wird nicht angestrahlt, weil der Mond irgendwo zwischen Erde und Sonne steht.
Das bedeutet aber auch, dass, wenn der Neumond am Himmel steht, es dann Tag ist – der Mond befindet sich ja grob in Richtung der Sonne, also geht er von uns aus gesehen mit der Sonne auf und unter. Manchmal steht er sogar genau auf einer Linie mit der Sonne, dann haben wir eine Sonnenfinsternis. Eine Sonnenfinsternis kann es deshalb nur bei Neumond geben.
Bei Vollmond ist es genau umgekehrt
Bei Vollmond steht der Mond auf der Nachtseite der Erde, also auf der Seite der Erde, die gerade der Sonne abgewandt ist. In dieser Situation strahlt die Sonne sozusagen an der Erde vorbei direkt auf die volle Vorderseite des Mondes. Deswegen sehen wir den Vollmond. Dieser Vollmond ist deshalb auch ein Nachtmond; er geht abends auf und morgens unter.
Das sind die beiden Extremsituationen: Neumond und Vollmond. Bei Halbmond erreicht er zum Beispiel seinen höchsten Punkt am Himmel morgens bzw. abends. Das bedeutet, er ist dann auch schon vormittags bzw. nachmittags zu sehen.
Sichelmond ist überwiegend ein Tagesmond
Man kann also sagen: Je voller der Mond, desto mehr ist er in der Nacht zu sehen. Wenn aber der Mond eine Sichel ist, ist er ja schon recht nahe beim Neumond. Das heißt, der Sichelmond ist in der überwiegenden Zeit seines Daseins ein Tagesmond, er ist kein ausgewiesener Nachtmond. Insofern ist – ganz streng genommen – die Mondsichel als Symbol der Nacht nicht ganz richtig.
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Ohne den Mond hätten wir keine verlässlichen Jahreszeiten. Denn der Mond stabilisiert die Erdachse. Ohne ihn geriete die Erdachse alle paar Millionen Jahre kräftig ins Trudeln. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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