Wir waren vor einiger Zeit in Südamerika, in Patagonien, und haben dort festgestellt, dass Charles Darwin ganz massiv gegen die südamerikanischen Indianer geschrieben hat. Wie kommt Darwin dazu? Denn das hat schließlich auch bewirkt, dass die spanischen Eroberer ziemlich übel unter den Indianern gehaust und zum Teil ganze Stämme ausgerottet haben.
Darwin war entsetzt über bestimmte Verhaltensweisen, die er unterwegs bei Feuerländern beobachtet hat. Er hat nicht gegen diese Menschen geschrieben. Er hat später versucht, in seiner Theorie des evolutionären Werdens von Lebensformen, zu denen der Mensch gehört, einen gemeinsamen Ursprung aller Arten zu sehen, also wo dann auch alle Menschen gemeinsam sind. Und er hat versucht, das nicht als höher oder tiefer entwickelte Formen von Menschlichkeit darzustellen.
Aber er war bei seinen ersten Fahrten noch ein junger Mann, der über bestimmte Rituale und schlichte Verhaltensweisen etwas erstaunt war. Er hat das vielleicht etwas zu drastisch zu Papier gebracht, aber das würde ich nicht als Rassismus bezeichnen.
Mich wundert, dass man "da unten", also tief im Süden von Südamerika, die Frühschriften von Darwin so minutiös rezipiert, während man seine späteren Werke offenbar nicht so genau anschaut. Wenn man das tun würde, würde man diese frühen Bemerkungen längst korrigiert finden.
Vorwurf des Rassismus gegen Charles Darwin geht ins Leere
Der Vorwurf geht sehr scharf ins Leere, denn Darwin ist wahrscheinlich jemand, der seine Theorien gerade entworfen hat, um Sklavenhändlern klarzumachen – die damals ja wüteten und die Darwin verachtete, wie man nur irgendjemanden als Menschen verachten kann – dass alle Menschen einen Ursprung haben, ob sie nun schwarz sind oder weiß, ob sie in Südamerika oder Europa wohnen ...
Für die Sklavenhändler gab es eben zwei Formen von Menschen: Da waren die besseren Menschen – das waren sie. Und das waren die anderen Menschen; und deshalb konnte man die ruhig versklaven. Dieser Gedanke war für Darwin unerträglich. Er war der Ansicht, dass alle Menschen die gleiche Form der Freiheit und gleiche Möglichkeiten haben. Eine Grundidee, warum er diesen Stammbaum der Evolution entworfen hat, der aus seiner Wurzel entsteht, ist zu zeigen, dass alle Menschen einen Ursprung hatten.
24.11.1859 Charles Darwin veröffentlicht "Über die Entstehung der Arten"
Die Evolutionstheorie: Tier- und Pflanzenarten haben sich durch natürliche Selektion im Laufe der Zeit verändert. Alle heute existierenden Lebewesen stammen von gemeinsamen Vorfahren ab.
Evolutionstheorie Darwins Reise zur Evolution
Die Evolutionstheorie, eine der revolutionärsten Thesen in der Geschichte der Naturwissenschaften, ist untrennbar mit einer Schiffsreise verknüpft. An Bord der HMS Beagle stach 1831 der junge Theologe Charles Darwin in See. Zu Beginn der Forschungsreise war er noch von der Unveränderlichkeit der Schöpfung überzeugt. Nach fünf Jahren Forschungsreise um die Welt hatte er durch zahlreiche Naturbeobachtungen ein anderes Bild bekommen. Er fand Meeresfossilien auf Berggipfeln, erkannte Verwandtschaften zwischen isoliert voneinander lebenden Schildkröten auf den Galapagosinseln und sammelte die inzwischen so berühmten Darwin-Finken. In historischen Spielszenen begleiten wir Darwin und die Beagle auf ihrer Reise und erfahren mehr über die Bedeutung, die seine Funde auch heute noch für die Wissenschaft haben.