Ökologie

Terra Preta oder Kompost, anaerob oder aerob – was ist besser?

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Autor/in
Heike Boomgaarden
Heike Boomgaarden

Terra Preta: "schwarze Erde" mit Holzkohle

Terra Preta ist eine Fermentation mit der Zusetzung von Holzkohle. Kohle hat eine sehr große Oberfläche, dort werden Nährstoffe gut gebunden. Aber für Pflanzen können diese Nährstoffe über einen langen Zeitraum wieder verfügbar gemacht werden. So sind die Pflanzen bestens versorgt. Dazu gibt es verschiedene Experimente.

Ursprünglich kam Terra Preta aus Südamerika. Amerikanische Völker haben ihre Lebensmittelreste und ihre Fäkalien eingegraben. Darüber kam die Holzkohle aus dem Feuer. Das war also eine Art Sterilisation durch die Hitze. Und darüber kam Erde.

Auf diesen Flächen ist über die Jahrzehnte ein extrem fruchtbarer Boden entstanden. Das ist auch eine ganz interessante Art zu kompostieren. Das findet ohne Sauerstoff statt, denn das ist eine abgeschlossene und keine offene Umsetzung, sondern eine Fermentation im Boden mit Bodenlebewesen.

Fest gestampft und verdichtet oder luftig durchmischt – was ist besser?

Beide Arten sind für den Hausgarten sehr gut geeignet. Für den Garten eignet sich normaler Kompost immer prima. Wenn er umgesetzt und auf dem Boden ausgebracht wird oder, wenn er noch nicht ganz reif ist, als Mulch genommen wird – das ist die beste Nahrung für alle Bodenlebewesen und den Aufbau von Humus.

Stoffstrommanagement: zurück in den Kreislauf

Die andere Methode ist natürlich mit mehr Arbeit verbunden. Früher waren das ja wandernde Völker, man musste alles unterbringen bzw. war das auch eine positive Hygienemaßnahme. Ich nenne das Stoffstrommanagement, wenn alles wieder zu Boden wird.

Ich finde beides Sachen sehr wichtig. Das Klimaschonendste ist immer: Alles, was man im Garten hat, auch in den Garten wieder zurückzuführen. Dann ist es egal, in welcher Weise. Damit hat man einen großen Schritt zur Klimaneutralität getan.

Gerade das Vermeiden von mineralischen Düngern, die sehr viel CO2 produzieren und natürlich auch sehr viel Öl verbrauchen, kann man gar nicht positiv genug bewerten.

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