Keine Kuhmilch für Kinder im ersten Lebensjahr
Dass Milch für Kleinkinder nicht unbedingt zu empfehlen ist, haben sich nicht die Homöopathen ausgedacht, sondern dieser Rat kommt von den Allergologen. Denn man hat festgestellt: Wenn Kuhmilch allzu früh gegeben wird, kann sie Allergien auslösen oder zumindest fördern.
Die Milch enthält bestimmte Eiweiße, die allergen wirken. Manche Babys reagieren auf Kuhmilch unmittelbar allergisch, aber es gibt auch Hinweise, dass Milch mittelfristig Neurodermitis fördert bzw. generell die Anfälligkeit für Allergien. Deshalb lautet die allgemeine Empfehlung, Babys zumindest im ersten Lebensjahr gar keine Kuhmilch zu geben, auch keine anderen Milchprodukte, und auch in den Monaten danach eher vorsichtig damit zu sein. Kuhmilch sollte deshalb nicht als Ersatz für Muttermilch herhalten – da gibt es inzwischen bessere Muttermilchersatzprodukte.
Kinder brauchen Calcium – aber das muss nicht aus der Kuhmilch kommen
Auch heute ist noch oft zu hören, dass Milch viel Calcium enthalte, Calcium wichtig sei für den Knochenaufbau und Kinder daher Milch brauchen. Richtig ist: Kinder brauchen Calcium. Falsch ist, dass sie dafür zwingend auf Milch angewiesen wären. Kuhmilch ist keineswegs die einzige Calciumquelle. Viel Calcium ist in grünem Gemüse enthalten – Spinat, Brokkoli, Fenchel usw. Und es ist natürlich auch im Leitungswasser und Mineralwasser drin, und dort – je nach Quelle – nicht zu knapp. Zum Vergleich: Hundert Gramm Vollmilch enthalten 1200 mg Calcium pro Liter, manche Mineralwässer enthalten aber auch schon 500 bis 600 mg.
Man kann also sagen: Bei älteren Kindern kann Milch – wenn keine Milchunverträglichkeit vorliegt – durchaus ein wertvoller Bestandteil der Nahrung sein; aber dass Kuhmilch unverzichtbar wäre und Kinder ohne Kuhmilch bleibende Knochenschäden davon tragen, davon kann man heute nicht mehr sprechen.
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Die Hauptbestandteile der Milch sind zwar Wasser, Milchzucker, Fett und Eiweiß, aber daneben stecken hunderte weitere Substanzen in der Milch drin. Diese künstlich herzustellen, würde sehr viele Ressourcen benötigen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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