Thunfisch ist einer der beliebtesten Speisefische unter deutschen Verbrauchern. Wie steht es um die Gefährdung des Fisches und worauf kann man beim Kauf achten?
- Ist der Thunfisch gefährdet?
- Nachhaltigkeitssiegel und Fangmethode: Worauf kann man beim Thunfisch-Kauf achten?
- Warum der Thunfisch so gesund ist und wer ihn besser nicht verzehren sollte
- Bio und vegan: Gibt es Thunfisch-Alternativen?
Ist der Thunfisch gefährdet?
Thunfische können bis zu 2,50 Meter lang sein und bringen je nach Art über 200 Kilogramm auf die Waage. Weltweit unterscheidet man acht Thunfisch-Arten, von denen bis 2021 noch sehr viele als bedroht galten.
Die Weltnaturschutzunion gab inzwischen jedoch Entwarnung: Viele Fische werden nicht mehr als gefährdet eingestuft. Das liegt unter anderem daran, dass die Fangquote der Tiere in einigen Gewässern angepasst und begrenzt wurde.
Nachhaltigkeitssiegel und Fangmethode: Worauf kann man beim Thunfisch-Kauf achten?
Jana Fischer arbeitet bei der Verbraucherzentrale Hamburg und erklärt, dass unter anderem das MSC-Label, das "Friend of the sea"-Label oder das Dolphin-Safe-Label Indizien für faires Fischen sind.
In unterschiedlichen Fischratgebern lässt sich außerdem nachlesen, ob der Fisch aus einem Fanggebiet kommt, in dem der Bestand in Ordnung ist.
Im Idealfall sollte man als Verbraucher einen Blick auf die Art des Fisches werfen:
- Beim Thunfisch rät die Verbraucherzentrale beispielsweise nur den Verzehr des echten Bonitos, oder optional des weißen oder Gelbflossenthunfischs.
- Sinnvoll ist auch, auf die Fangmethode zu achten, die grundsätzlich auf der Verpackung ersichtlich sein muss. Werden Thunfische zum Beispiel mit der Pole-and-Line-Technik gefangen, ist das auf der Dose meist als „per Hand geangelt“, „Angelrute“ oder „Handangel“ vermerkt.
Warum der Thunfisch so gesund ist und wer ihn besser nicht verzehren sollte
Thunfisch ist reich an Mineral- und Nährstoffen. Enthalten sind unter anderem Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Zink und Magnesium.
Bei einzelnen Personengruppen kann der Verzehr des Fisches jedoch gesundheitsschädigend sein: Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät vor allem schwangeren und stillenden Frauen, den Fisch nicht zu essen, da einige der Tiere Quecksilber enthalten können. Zwar liegen die Gehalte des Stoffes meist unter den Grenzwerten, genau kontrollieren lässt sich das allerdings nur im Labor.
Jana Fischer zufolge geht der Quecksilbergehalt in den Meeren in erster Linie auf industrielle Zusammenhänge und die Verschmutzung durch den Menschen zurück. Die Fische unterschieden bei der Futterwahl nicht zwischen natürlichen und industriell belasteten Ressourcen, weshalb sich Quecksilber leicht im Fleisch der Fische anreichere und auch nicht ausgeschieden werden könne.
Bio und vegan: Gibt es Thunfisch-Alternativen?
Einen Thunfisch aus Aquakultur oder in Bio-Qualität wird man aktuell noch nicht finden: Die Tiere lassen sich nämlich nur schwer züchten, und aufgrund ihres Jagdtriebs und ihrer Größe wäre der Aufwand zu hoch.
Wer Thunfisch allerdings nur wegen des guten Geschmacks isst und nach veganen Alternativen sucht, dem bietet sich so manches Produkt aus pflanzlichen Proteinen wie Soja, Erbsen oder Weizen. Jana Fischer weist jedoch daraufhin, dass vegane Fischalternativen meist einen geringeren Protein- und höheren Salzgehalt als Dosenthunfisch haben.
Wie immer gilt außerdem: Je kürzer die Zutatenliste, desto besser. Grundsätzlich ist es hilfreich auf den Zucker-, Salz- und Fettgehalt zu achten. Optionen zu richtigem Thunfisch, insbesondere auch im Hinblick auf seinen Nährstoffgehalt, gibt es aktuell also noch nicht.
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