Umweltschutz in der närrischen Zeit

Statt Tonnen von Müll: So geht Fastnacht nachhaltig

Stand

Von Autor/in Sabine Stöhr

Konfetti, Luftschlangen, glitzernde Kostüme, eine Menge Müll und das in Zeiten der ökologischen Krise? Umweltschutz und Nachhaltigkeit halten jetzt auch in der Fastnacht Einzug.

Müll ist an Fastnacht ein großes Problem

Vor allem bei den großen Umzügen fällt eine riesengroße Menge Müll an, Tonnen von Einwegartikeln, wie Plastikkonfetti, Plastikbecher oder Tüten mit Wurfmaterial. Nicht zu vergessen: nach den närrischen Tagen landen viele Fastnachtskostüme im Müll. Das geht nachhaltiger und es gibt positive Beispiele.

Städte denken über umweltfreundlichere Alternativen zu Fastnacht nach

So setzen Veranstalter zum Beispiel auf regionale Produkte und kurze Transportwege. Die Breisgauer Narrenzunft versucht durch regionale Sammelbestellungen vor Ort nachhaltig zu arbeiten, sagt sie. Darüber hinaus regt sie an, Plastik zu vermeiden, kein Konfetti einzusetzen. Die Entscheidung liegt dann bei den einzelnen Organisatoren.

In Mainz wurden zu Beginn der Kampagne im November zwischen dem Mainzer Karnevalverein und der Stadt neue Maßnahmen per Unterschrift festgelegt. Das heißt für den Rosenmontagszug, dass kein Plastikkonfetti mehr geworfen werden darf.

Konfetti fliegt beim Mainzer Rosenmontagszugs von einem Wagen auf die Zuschauer.
Konfetti fliegt beim Mainzer Rosenmontagszugs von einem Wagen auf die Zuschauer.

Außerdem soll natürlich verpacktes Wurfmaterial verwendet werden - Erdnüsse in Schale zum Beispiel, statt Kamelle in Plastikfolie. Und leere Kartons oder Plastiktüten müssen die Vereine künftig selbst nach dem Umzug in den entsprechenden Müll werfen. Zudem werden seit Jahren Getränke in Mehrwegbechern ausgeschenkt, um Einwegplastik zu reduzieren.

Die Hochschule Mainz hat aus gesammeltem Plastik einen Oktopus gebastelt. Der soll während des Rosenmontagszuges Plastikmüll einsammeln und so ein Zeichen gegen die Vermüllung von Flüssen und Meeren setzen. Dabei werden sichtbar für alle die Pfandflaschen gezählt, die eingesammelt werden.

Das kann jeder einzelne Narr tun, um Müll an Fastnacht zu vermeiden

Jeder kann sich seinen eigenen Becher zum Feiern mitbringen oder die Mehrwegflasche. Zuhause lässt sich umweltfreundliche Deko nutzen, also nichts mit Plastik und Glitzer. Und dann den Trend zum selbstgemachten Kostüm mitmachen: also mal schauen, was ist von den vergangenen Jahren noch vorhanden und wie lässt sich das neu kombinieren oder aufpeppen.

Bei einem Kauf darf es auch etwas aus einem Second Hand Laden sein. In manchen Städten gibt es auch Kostüm-Flohmärkte vor Fastnacht. Im vergangenen Jahr zum Beispiel den Kinder-Kostüm-Basar in Meßkirch.

Man kann sich auch dauerhafter engagieren – bei: "Fassenacht, e sauber Sach'". Das ist eine Initiative in Mainz, die sich für ein umweltfreundlicheres Konzept der Mainzer Fastnacht einsetzt.

Wenn Fastnacht und Umweltschutz zusammen kommen, wird das von manchen als Spaßbremse empfunden. Bedenkt man allerdings, dass es hier darum geht, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, kann Nachhaltigkeit den Spaß vielleicht sogar noch steigern.

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