Eine immer diverser werdende Gesellschaft stellt die Medienwelt vor große Herausforderungen – auch den SWR: Besonders Menschen mit Migrationsgeschichte werden durch das bestehende Programm oft nicht ausreichend erreicht. Mit „Better Call All“ soll ein Netzwerk geschaffen und mit Menschen aus der Zielgruppe ein neues Produkt für SWR Sport entwickelt werden.
Die Zielsetzung
Mit Hilfe von „Better Call All“ sollte ein Netzwerk aus und Kontakt zu Personen mit diversen Hintergründen und mit Verständnis für Diversität und Vielfalt aufgebaut werden.
Das Tagesevent vor Ort war als Erlebnis für alle konzipiert, um die Bindung und das Verhältnis zwischen Teilnehmer*innen und Sender zu stärken bzw. aufzubauen.
Es bot einen Raum für die Problemlösung mit den entsprechenden Zielgruppen. Durch die direkte Partizipation mit dem zukünftigen Publikum konnten Bedürfnisse, Feedback und Meinungen direkt beachtet und Ideen validiert werden.
Der Prozess
Im Dezember 2021 startete das Pilotprojekt „Better Call All“ von SWR X Lab und SWR Sport. In einem knapp neunmonatigen Prozess entstanden Konzept, Name, Programm, Netzwerk, Kommuni-kationsdesign sowie öffentlichkeitswirksame Maßnahmen.
Ein Ideenwettbewerb als Pilotveranstaltung wurde konkret geplant.
In diesem konnten Senderziele in Bezug auf Diversität erprobt und umgesetzt werden.
Das bestehende Konzept zur Veranstaltungsreihe kann in anderen Abteilungen und für unterschiedliche Probleme und Fragestellungen genutzt werden. Dafür ist ein „Baukasten“ entwickelt.
Im September 2022 erfolgte die Durchführung des Ideenwettbewerbs.
Das Rahmenprogramm
In dem eintägigen Hackathon wurde neben intensiven Arbeitsphasen im Team und Coaching-Sessions auch Bühnenauftritte, sportliche Aktionen und Pausen integriert.
Einblicke in die Themen Diversität, Sport, Diskriminierung, Mut und Selbstliebe wurden durch Input-Talks auf der Bühne mit Seher Danisman, Balian Buschbaum und Dilar Kisikyol gegeben. Um den Sportcharakter der Redaktion aufzugreifen und nach dem Mittagessen nicht in ein Tief zu fallen, sorgte Adnan Artnan mit seinem Activity Break für Abwechslung.
Die sogenannten „Tüftelphasen“ waren zeitlich begrenzt und wurden von denkwerk-Coaches an den Tischen und mit einer extra Moderation auf der Bühne angeleitet. So sollte die Fragestellung systematisch angegangen und die Teilnehmer*innen in der vorgegebenen Zeit bei der Entwicklung ihrer Ideen bestmöglich gefördert werden.
Jedem Team stand eine Methodenbox (Materialbox, Methoden-Programmplan und Triggercards) zur Verfügung. Diese war zeitgleich der Hinweis zur Teamzugehörigkeit. Die Box wurde entweder fest im Programm eingebaut oder stand optional als „Icebreaker“ oder Inspiration zur Verfügung.
Die Akteur*innen
Das inhaltliche und fachliche Coaching wurde von externen Berater*innen übernommen (Hostwriter und denkwerk).
Das Entertainment wurde mit kurzen Vorträge und aktiven Pausen abgerundet:
- Seher Danisman, Gründerin von Fitspirated, über ihre persönlichen Erfahrungen im Freizeitsport als Hijabi und der Motivation zur Gründung von Fitspirated.
- Balian Buschbaum (via Videobotschaft), ehemaliger Olympia-Stabhochspringer und Leichtathlet, über Identität und Selbstliebe mit Einblick in den Profi-Sport.
- Dilar Kisikyol, Sozial-Pädagogin, Profiboxerin sowie Gymnastiklehrerin, über Empowerment, soziale Gerechtigkeit im Sport und Inklusion.
- Adnan Artnan, Tänzer, Choreograph, Schauspieler und Sänger sowie 4-facher Weltmeister im Hip-Hop Dancing mit einem Warm Up nach dem Lunchbreak.
Zudem waren zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen vor Ort, um eine hörbeeinträchtigte Person unter den Teilnehmer*innen während des Tages zu begleiten.
Probleme, Forderungen & Wünsche
Alle Teilnehmer*innen erörterten Aspekte, die hilfreich wären, um besser werden zu können. Daran anknüpfend wurden Forderungen gestellt, Wünsche formuliert, erste Lösungsansätze skizziert und konkrete Formatlösungen benannt.
Um dem Diversitätsanspruch innerhalb des Medienhauses gerecht zu werden und somit langfristig in mehreren Strukturen eine diversere Zuschauerschaft authentisch zu repräsentieren, wurden konkrete Probleme, Forderungen und Wünsche an den SWR als Medienhaus formuliert.
Probleme, Forderungen & Wünsche an den SWR als Medienhaus
Ergebnisse
Die Teilnehmer*innen haben sich die Problemfelder angeschaut und mit Hilfe verschiedener Design Thinking Methoden analysiert, um am Ende des Tages ihre finale Idee in Form eines Pitches vorstellen zu können.
Die gepitchten Ideen wurden in Form eines Sketches, einer digitalen Präsentation, Plakaten oder einer prototypischen Inszenierung vorgestellt.
Des Weiteren wurden erste Lösungsansätze der erörterten Probleme und Forderungen von den einzelnen Teams entwickelt.
Action Points nach dem Hackathon
- Das Gewinner-Team „Great Match Maker“ wird nun einen darauf aufbauenden Ideation Workshop zusammen mit der SWR Sportredaktion beim SWR Inhouse durchführen.
- Ziel ist es, Ideen weiter zu konkretisieren und greifbare Umsetzungsmaßnahmen abzuleiten. Voraussichtlich wird auch noch ein weiteres Testing der Idee eingeplant.
Ansprechpartnerin | Jasmin Käßer | |
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