Ein Leitmotiv der CMT ist "Nachhaltigkeit". Auf der Messe sind über 1.200 Wohnwagen und Reisemobile ausgestellt. Aber wie umweltfreundlich kann ein Caravaning-Urlaub sein?
Die Corona-Pandemie hat einen regelrechten Camper-Boom ausgelöst: Die Neuzulassungen für Reisemobile sind auf einem Höchststand. Und die Kunden wollen immer größere Fahrzeuge.
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, legt oft weite Strecken mit viel Gepäck zurück. Der hohe Spritverbrauch der tonnenschweren Reisemobile schleudert viel CO2 in die Atmosphäre. Keine guten Voraussetzungen für den Umweltschutz.
Wie geht Umweltschutz beim Campingurlaub?
Die Initiative Ecocamping beschäftigt sich damit, Caravaning möglichst umweltschonend zu gestalten. Mehrere Aspekte spielen hier eine Rolle: Mit welchem Fahrzeug man unterwegs ist, wie oft dieses genutzt wird oder wie umweltfreundlich der Campingplatz ist.
Laut Ecocamping-Geschäftsführer Marco Walter spielt auch die Reisedistanz eine wichtige Rolle. Je weiter die Reise, desto mehr Benzin werde verbraucht. Das steigere den CO2-Ausstoß. Deshalb seien Reisen mit längeren Aufenthalten grundsätzlich besser, so der Umweltpsychologe.
Eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) zeigt, dass Urlaubsreisen mit dem Wohnmobil im Vergleich mit anderen Reisearten gut abschneiden. Bei kurzen Reisedistanzen und längeren Aufenthalten sind sie deutlich nachhaltiger als Flug-, Kreuzfahrt- oder Hotelreisen.
Campervan: Je kleiner, desto besser
Bei Wohnmobilen gilt generell: Je kleiner, desto nachhaltiger: weniger Gewicht, weniger Spritverbrauch, weniger Abgase. Noch besser ist es, wenn bei der Reise erst gar kein CO2 ausgestoßen wird.
E-Camper auf dem Vormarsch
Große Hoffnungen setzt die Green Caravaning Bewegung deshalb auf Wasserstoff- und Elektromobilität. Während der Wasserstoffantrieb noch nicht ausgereift ist, sieht Marco Walter bei den E-Campern bereits erste Erfolge.
Die ersten kleineren elektrobetriebenen Campingbusse sind bereits auf dem Markt. Bis zu 300 Kilometer Reichweite seien bei sparsamen Verbrauch bereits möglich. Bei größeren Wohnmobilen sei der Elektroantrieb aber noch schwierig.
Lade-Infrastruktur muss ausgebaut werden
Wichtig für die E-Camper-Entwicklung ist, dass es genügend Ladesäulen gibt. Sonst kann es knapp werden, den Campingplatz überhaupt zu erreichen. Aber nicht nur deshalb sollte man sich gut überlegen, welchen Campingplatz man wählt.
Denn auch da gibt es viele Möglichkeiten, die Umwelt zu schonen: Effiziente Wassernutzung, fachgerechte Mülltrennung oder nachhaltige Energiebereitstellung. Damit man diese Dinge nicht selbst recherchieren muss, gibt es zum Beispiel das EU-Ecolabel.
Alternative Mieten statt Kaufen
Wer einen Camper mietet oder seinen ungenutztes Reisemobil vermietet, kann ebenfalls etwas für die Umwelt tun. Denn viele Campermobile werden die meiste Zeit des Jahres nicht genutzt. Über Sharing-Modelle könne man laut Marco Walter mit deutlich weniger Reisemobilen auskommen.
Die Caravaning-Branche macht sich offensichtlich Gedanken über das Thema Nachhaltigkeit. Viele Entwicklungen wie der Wasserstoffcamper brauchen noch Zeit. Laut einer Studie besteht der momentan umweltfreundlichste Campingurlaub noch immer aus zwei Dingen: Zug und Zelt.
Weitere Infos zur CMT 2023
Bühne, Radio und Online SWR-Talente machen Content auf der CMT 2023
Seit dem 14. Januar präsentiert der SWR-Nachwuchs ein vielfältiges Programm auf der CMT. Auf der Atriumsbühne am Messeeingang, im Radio und online. Hier stellt sich das Team vor.