Über 6.500 Kilometer liegen zwischen Stuttgart und dem mongolischen Ulaanbaatar, der Hauptstadt des diesjährigen CMT-Partnerlandes. Dabei verbindet Deutschland und die Mongolei nicht nur die Sprache.
Unendliche Weiten, unberührte Natur und kaum ein Mensch zu sehen. So sieht es in der Steppe der Mongolei aus. Das am dünnsten besiedelte Land der Welt ist der komplette Gegensatz zum vollgestopften Deutschland. Nomadische Gruppen ziehen mit riesigen Vieherden durchs Land zwischen China und Russland und schlagen ihre Lager dort auf, wo ihre Tiere Nahrung finden. Feste Infrastruktur gibt es kaum. Und hier soll man Urlaub machen?
"Natur ist der neue Luxus"
"Natur ist der neue Luxus", meint Elbegtsenguun Sukhee von Mongolia Adventure Outfitters. Er organisiert geführte Touren durch die Mongolei und wirbt bei der CMT um Besucher und Besucherinnen aus Deutschland. "Wer ursprüngliche Landschaft und reine Natur erleben will, der sollte in die Mongolei kommen", erzählt Sukhee beim Gespräch auf der SWR CMT-Bühne.
Bis zu 90 Grad Temperaturunterschied möglich
All-inclusive-Urlaube oder riesige Hotelkomplexe findet man in der Mongolei nicht. "Man ist immer mitten in der Natur unterwegs und kann nichts bestellen. Hier findet man wieder seine Verbindung zur Natur", sagt Sukhee. Ohne Vorbereitung geht das nicht. In der Mongolei herrschen extreme Temperaturen: -50 Grad kalt kann es im Winter sein, im Sommer ist es in der Wüste Gobi bis zu 40 Grad heiß.
Bei den Touren von Mongolia Adventure Outfitters übernachten die Gäste in Zelten, Jurten oder Lodges. Viel Luxus gibt es in der mongolischen Steppe nicht. Dafür tummeln sich an den glasklaren Seen keine Touristenmassen und die nomadischen Einwohner und Einwohnerinnen geben sogar Einblicke in ihr Privatleben.
Deutsch in der Mongolei verbreitet
Mit ein bisschen Glück trifft man sogar Mongolen, die Deutsch sprechen. Obwohl die Länder tausende Kilometer trennen, unterrichten mongolische Schulen und Universitäten Deutsch. Die Verbindung reicht in die Zeit der DDR zurück.
Beide Staaten waren Satellitenstaaten der Sowjetunion und etablierten einen engen Austausch. So kamen jedes Jahr Mongolen zum Studium oder für die Ausbildung in die DDR, lernten dort Deutsch und brachten später die Sprache zurück in ihre Heimat.
Eine der stabilsten Demokratien des Ex-Ostblocks
Nach dem Ende der Sowjetunion demokratisierte sich die Mongolei und gilt heute als eine der stabilsten Demokratien des ehemaligen Ostblocks. 1992 hat der asiatische Staat eine neue Verfassung verabschiedet, die eine parlamentarisch-demokratische sowie marktwirtschaftliche Grundordnung vorgibt.
Vorbild dafür war unter anderem das deutsche Grundgesetz. So heißt es am Anfang der mongolischen Verfassung: "Das oberste Ziel ist es, eine humane, zivile und demokratische Gesellschaft im Land aufzubauen."