Hinter der Nummer 14.25 verbirgt sich ein Staatsplan der ehemaligen DDR. Er war Grundlage dafür, dass Tausende Nachwuchsathleten, viele von ihnen Kinder und Jugendliche, zwangsweise mit männlichen Sexualhormonen gedopt wurden – ohne ihr Wissen.
Die Folge: überproportional viele Medaillen bei insgesamt fünf Olympischen Spielen; aber sehr viele, sehr stark geschädigte Menschen, die heute noch unter massiven gesundheitlichen Folgen leiden.
Das Besondere am DDR-Doping: Es wurde von oben verordnet. Die juristische Aufarbeitung verläuft bis heute schleppend und für viele Opfer unbefriedigend.
ARD radiofeature Kampf gegen Staatsdoping – Doku über eine DDR-Turnerin
Mit 60 erfährt eine ehemalige Rostocker Turnerin, dass sie als Kind gedopt wurde und klagt auf Entschädigung. Ein deutsches Gericht bestätigt zum ersten Mal: Doping an einem Kind ist ein Akt der Willkür und der Staat verantwortlich. Von Alexa Hennings
Zeitgenossen Ines Geipel: Der Osten hat ein "Erzählloch"
Ines Geipel ist das, was man eine unbequeme Zeitgenossin nennt. Die ehemalige DDR-Hochleistungssportlerin und Tochter eines Stasi-Spions kritisierte schon früh das Zwangsdoping des DDR-Regimes und musste daraufhin ihre Sportkarriere beenden. 1989 floh sie aus dem Land, noch bevor die Mauer fiel. Im Westen kämpfte Ines Geipel danach unermüdlich gegen das, was ihr in der DDR widerfahren war.