Sie sprechen von „Umvolkung“ und denken ökologisch. Sie verehren die germanischen Götter und bewirtschaften Öko-Bauernhöfe in der Provinz. Völkische Siedler ziehen eine Grenze zwischen einem „wir“ und „den anderen“ und konstruieren eine „deutsche Identität“.
Das Spektrum völkischen Denkens dringt bis weit in die Mitte der Gesellschaft. Diese Unschärfe macht das völkische Denken heute ebenso zum Einfallstor für rassistisches und antihumanistisches Denken wie dies bereits um 1900 der Fall war.
Aula 30 Jahre nach dem Mauerfall – Brüche, Risse, Verwerfungen
Der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer untersucht seit Jahren die politischen Einstellungen und den Wertewandel in Deutschland Ost und West. Im Gespräch mit Ralf Caspary erläutert er beunruhigende Ergebnisse.
Buchkritik Matthias Quent: Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen können.
Den Jenaer Rechtsextremismus-Forscher Matthias Quent erstaunt der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wenig: Die Gewalt ist nicht neu, die Politik hat zu lange weggeschaut und gibt den Rechten zu sehr nach. Sein Buch "Deutschland rechts außen" liefert beunruhigende Hintergründe zu den Strategien der rechten Szene sowie Vorschläge, wie man ihr möglichst schnell begegnen sollte.
Rezension von Eva Karnofsky.
Piper Verlag
ISBN 978-3-492-06170-4
304 Seiten
18 Euro
Buchkritik Michael Krask: Der Riss. Wie die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört
Es braucht nicht weniger als eine Art New Deal Ost. Denn auch wenn es kein Patentrezept gegen die Rechtsdrift gibt: Wir sind dieser destruktiven Entwicklung, die vielerorts das friedliche, respektvolle Zusammenleben zerstört, keineswegs ohnmächtig ausgeliefert. Rezension von Conrad Lay. Ullstein Verlag ISBN 978-3-55020-073-1 352 Seiten 19,99 Euro