Am 3. Oktober 2013 sank vor der italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit hunderten Flüchtenden, 366 Menschen starben. Das Entsetzen in Europa war groß. Der Papst reiste auf die Insel und rief zu mehr Solidarität mit den Hilfesuchenden auf. Geschehen ist seither das Gegenteil.
Die Grenzschutzagentur Frontex wurde massiv gestärkt. Seenotretter werden kriminalisiert. Pushbacks normalisiert. Mehr als 20.000 Menschen sind seither auf dem Mittelmeer ertrunken. Die EU-Flüchtlingspolitik entwickelt sich zur Abschottungspolitik.
Migration Illegale Pushbacks gegen Flüchtlinge – Wer kontrolliert Frontex?
Beteiligt sich Frontex an illegalen Pushbacks? Vorwürfe gegen die Europäische Agentur für den Grenz- und Küstenschutz nehmen zu: Frontex kontrolliere bei Einsätzen nicht, ob die Menschenrechte eingehalten werden.
Diskussion Durchbruch beim Asylrecht – Europa einigt sich auf schärfere Regeln
Migranten ohne Bleibeperspektive werden künftig in Lagern an den EU-Außengrenzen untergebracht und schneller abgeschoben. Für Familien mit Kindern soll es keine Ausnahme geben, wie es die deutschen Grünen vehement fordern. Wem nützt, wem schaden die Asylbeschlüsse der EU-Innenminister? Wird es noch Änderungen im Europäischen Parlament geben? Martin Durm diskutiert mit Dr. Bernd Kasparek - Migrationsforscher, Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität Berlin, Gerald Knaus - Migrationsforscher, Europäische Stabilitätsinitiative, Berlin, Stephan Ueberbach - SWR-Hörfunkkorrespondent Studio Brüssel
Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss
Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert