Am 26. September 1940 stirbt der Philosoph Walter Benjamin an der französisch-spanischen Grenze auf der Flucht vor der Gestapo. Suizid, heißt es seit Jahrzehnten, doch zuletzt werden auch Zweifel an dieser Lesart angemeldet.
Fakt ist jedoch: Benjamin, seit 1933 im Exil, stand vor den Scherben seiner Existenz, finanziell wie intellektuell. Die politische Gesamtlage: ein Inferno. Keine Hoffnung mehr – für Benjamin selbst, für Europa, für das Denken als solches.
Wie spiegeln sich die letzten Jahre Walter Benjamins in seiner Philosophie wider? Und was kann uns sein Scheitern heute noch sagen?
25.9.1940 Walter Benjamin flüchtet über die Pyrenäen
Als er sich auf den Weg nach Spanien machte, wollte der jüdische Philosoph sein Leben retten. Und ein Manuskript. Am nächsten Tag war beides verloren.
Wolfram Eilenberger Zeit der Zauberer
Die 20er-Jahre waren eine Zeit enormer Desorientierung. „Das sind immer gute Zeiten für das Denken“, sagt Wolfram Eilenberger. Die vier Philosophen Ernst Cassirer, Martin Heidegger, Walter Benjamin und Ludwig Wittgenstein: In ihren Biografien spiegeln sich die Umwälzungen jener Jahre.