Mord an 8.000 Bosniaken
Das Massaker von Srebrenica 1995 gehört zu den dunkelsten Momenten der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren. 8.000 Bosniaken wurden ermordet.
UNO-Blauhelm-Truppen können Verbrechen nicht verhindern
Das war im Juli 1995 auch eine Blamage für die UNO-Blauhelmtruppen. Fast 2 Jahre lang war die Stadt Srebrenica im Bosnienkrieg Teil einer UN-Schutzzone im Osten des Landes. Doch die Situation blieb prekär und die Blauhelme waren für ihre Aufgabe nicht ausreichend gerüstet, um das Vordringen der bosnisch-serbischen Armee zu verhindern. Die Blauhelme forderten noch Luftunterstützung von der NATO an – die kam auch, konnte aber die Einnahme durch die bosnisch-serbische Armee nicht verhindern.
Für die ARD berichtet damals Anke Mai. Die Sorge vor einem bevorstehenden Massaker spricht sie im Gespräch mit dem SDR schon offen aus.
25.6.1991 Kroatien und Slowenien erklären Unabhängigkeit
25.6.1991 | Das ehemalige Jugoslawien beginnt zu zerbrechen. Slowenien und Kroatien erklären ihre Unabhängigkeit. Sie wollen sich damit von der Herrschaft des serbischen Präsidenten Milosevic befreien, der in den Jahren zuvor die Provinzen immer mehr entmachtet und diktatorische Züge angenommen hat. Slowenien und Kroatien sind die beiden nördlichsten und wirtschaftlich stärksten Provinzen. Ihre Unabhängigkeit wollten sie eigentlich erst einen Tag später erklären, aber dann prescht zunächst Kroatien vor. Daraufhin schafft auch Slowenien noch am selben Abend Fakten.
Dass Serbien die Unabhängigkeitserklärungen nicht einfach so akzeptieren würde, war klar, doch die Regierung in Belgrad ging gleich schon am nächsten massiv gegen die abtrünnigen Staaten vor.
Die Länder der Europäischen Gemeinschaft erkannten Slowenien und Kroatien noch nicht gleich als unabhängige Staaten an. Das passierte erst ein halbes Jahr später, vor allem auch der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher setzte sich dafür ein, als Versuche, durch Verhandlungen die Gewalt einzudämmen nicht geholfen haben.
2. bis 4.7.1991 Angriffe auf Ljubljana – Jugoslawienkriege beginnen mit "10-Tage-Krieg"
2. bis 4.7.1991 | Kaum haben Slowenien und Kroatien am 25. Juni 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt, startet die Jugoslawische Volksarmee zahlreiche Luftangriffe, zunächst auf die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Von dort meldet sich am 2. Juli Korrespondent Johannes Grotzky im Süddeutschen Rundfunk.
Die serbische Regierung gibt Slowenien relativ schnell auf. Zum einen, weil dort keine größere serbische Minderheit lebt, zum anderen, weil sie schnell merkt, dass sie keine Kontrolle mehr über das Land gewinnen kann. Am 4. Juli berichtet Johannes Grotzky davon, wie sich junge Soldaten der jugoslawischen Volksarmee von Bussen in Ljubljana abholen und nach Hause bringen lassen.