Angst vor den "Fremden" und Verbitterung über Kriegsniederlage
Flüchtlinge und Heimatvertriebene sind in der Nachkriegszeit ein wichtiges politisches Thema in Deutschland: Neben Angst vor den vielen "Fremden" schwingt in der Debatte häufig noch Verbitterung über die durch die Kriegsniederlage verlorenen Gebiete östlich von Oder und Neiße mit – schließlich kommt ein großer Teil der Flüchtlinge von dort.
Integration soll sozialen Frieden wahren
Auch die Ministerpräsidentenkonferenz in München behandelt im Juni 1947 als ersten Tagesordnungspunkt die "deutsche Flüchtlingsnot".
Der bayerische Staatssekretär für Flüchtlingswesen, Wolfgang Jaenicke, schildert die Situation: 14 Millionen Flüchtlinge seien in ein Land gebrochen, das selbst unter den furchtbaren Folgen des Krieges leide. Diese Menschen müssten nun aufgenommen, eingegliedert und durch Arbeit und Sesshaftmachung davor bewahrt werden, ein asoziales oder revoltierendes Element in Deutschland zu werden.
1946 Elternlose Flüchtlingskinder nach dem Zweiten Weltkrieg
1946 berichtet ein Reporter aus einem Kinderheim für elternlose Flüchtlingskinder in Everinghausen bei Bremen. Ein neunjähriges Mädchen erzählt von seiner Flucht aus Ostpreußen.
1945 bis 1949 Vom Kriegsende bis zur Geburt von Bundesrepublik und DDR
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kapitulation Deutschlands übernehmen die vier Siegermächte die Regierungsgewalt. Der Wiederaufbau beginnt – und Deutschland spaltet sich.
Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss
Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert