Das Ende des Zweiten Weltkrieges führt zu enormen Migrationsbewegungen in Europa. Nach Deutschland kommen mehrere Millionen Flüchtlinge, darunter vor allem Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemals deutschen Gebieten oder aus deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa und Südosteuropa.
Flucht aus Ostpreußen
1946 berichtet ein Reporter aus einem Kinderheim für elternlose Flüchtlingskinder in Everinghausen bei Bremen.
Ein neunjähriges Mädchen, das zusammen mit seinen zwei jüngeren Geschwistern im Heim lebt, spricht über die Flucht. Die drei Kinder stammen aus Ostpreußen und flohen gemeinsam mit ihrer Tante vor den russischen Truppen. Ihre Mutter sei krank und habe deswegen nicht mitkommen können, vom Vater der Kinder gebe es kein Lebenszeichen. Als es nicht mehr genügend Essen gegeben habe, habe die Tante sie und ihre Geschwister ins Waisenhaus geschickt, erzählt das kleine Mädchen.
1945 bis 1949 Vom Kriegsende bis zur Geburt von Bundesrepublik und DDR
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kapitulation Deutschlands übernehmen die vier Siegermächte die Regierungsgewalt. Der Wiederaufbau beginnt – und Deutschland spaltet sich.
Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss
Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert