Vor dem Büro des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) am West-Berliner Kurfürstendamm schießt der junge rechtsextreme Hilfsarbeiter Josef Bachmann dreimal auf Rudi Dutschke. Ein Reporter schildert die Situation.
Die Reaktionen:
12.4.1968 Proteste vor Springer-Hochhaus nach Attentat auf Dutschke
12.4.1968 | Ein Tag nach dem Attentat auf Rudi Dutschke protestieren Studenten vor dem Hochhaus des Axel-Springer-Verlags. Die Demonstranten behindern die Auslieferung der Springer-Zeitungen. Sie werfen dem Springer-Verlag eine Mitschuld am Attentat auf Dutschke vor. Die Springer-Zeitungen hätten durch ihre Berichterstattung den Hass auf Dutschke geschürt.
14.4.1968 Gustav Heinemann ruft zur Mäßigung auf
14.4.1968 | Drei Tage nach dem Anschlag auf Rudi Dutschke und den anschließenden Ausschreitungen hält Bundesjustizminister Gustav Heinemann eine Ansprache in der Tagesschau. Darin ruft er alle Seiten zur Mäßigung auf. Auch die Politik müsse sich fragen, ob sie nicht Fehler gemacht habe.
12.4.1968 DDR-Nachrichten über Anschlag auf Rudi Dutschke
12.4.1968 | Auch der DDR-Rundfunk berichtet über den Anschlag auf Rudi-Dutschke und die anschließenden Ausschreitungen. Hier die 18-Uhr-Ausgabe der DDR-Nachrichten am Tag nach dem Anschlag. Typisch für den DDR-Rundfunk – und für westliche Ohren ungewohnt – sind die oft wertenden Formulierungen in Nachrichtensendungen.
2.6.1967 Proteste gegen den Schah-Besuch in Berlin – kommentiert von Ulrike Meinhof
2.6.1967 | Der Schah besucht mit seiner Frau Farah Diba Berlin und Tausende protestieren gegen ihn wegen der Menschenrechtsverletzungen in Persien.
Abends, als das Schah-Ehepaar sich die "Zauberflöte" ansehen will, versammeln sich die Studenten vor der Deutschen Oper. Unter ihnen ist auch der Student Benno Ohnesorg, der an jenem Abend um 20:30 Uhr von einem Polizisten erschossen wird. Ein Schlüsselereignis für die Radikalisierung der Studentenbewegung. Reporter ist Erich Nieswandt.
Auch die Journalistin – und spätere RAF-Terroristin – Ulrike Meinhof äußert sich in einem ARD-Kommentar zum Schah-Besuch. Sie vergleicht darin den Polizeistaat im Iran mit der Situation in der Bundesrepublik.
1.8.1967 Umfrage: Dürfen Studenten demonstrieren?
1.8.1967 | Nach den Ereignissen um den Schah-Besuch folgen weitere Studentendemonstrationen – gegen den Vietnamkrieg, gegen den Springer-Verlag, gegen die verkrusteten Strukturen an den Universitäten. Das gefällt nicht jedem: Nur 40 Prozent der westdeutschen Bevölkerung finden es im Jahr 1967 in Ordnung, dass Studierende auch für politische Ziele demonstrieren.
24.1.1968 Studenten empören sich über Numerus clausus
24.1.1968 | Die Zulassung zum Studium soll durch einen Numerus clausus beschränkt werden. Studentenvertreter sind empört; sie halten dies für verfassungswidrig.
17.2.1968 Rudi Dutschkes Rede auf dem Internationalen Vietnamkongress
17.2.1968 | Der Sozialistische Deutsche Studentenbund organisiert den Internationalen Vietnamkongress im Auditorium Maximum der TU Berlin. 5.000 Teilnehmer aus 14 Ländern waren gekommen – eines der zentralen Ereignisse der deutschen Studentenbewegung. Wichtigste Akteure sind Karl Dietrich Wolff und Rudi Dutschke. Wir hören die Rede von Rudi Dutschke – zwei Monate vor dem Anschlag auf ihn.