Christian Batzlen ist Autor und Gastgeber des SWR Kulturpodcasts "Was geht, was bleibt?".
Auch wenn er die Bodenseeluft liebt, kann Christian Batzlen nicht ohne den rauen Wind der Großstadt sein. Daher pendelt er regelmäßig von Berlin nach Baden-Baden, das Mindset einer Metropole mit dabei, sein Smartphone und den stetigen Wunsch nach Abendsonne.
Bereits Mitte zwanzig stand Christian Batzlen als Netzreporter täglich live vor der Kamera. Ihn interessiert die Brücke zwischen der digitalen und realen Welt. Gesellschaftspolitische Vorgänge im digitalen Raum, die Entwicklung verschiedenster Plattformen und sozialer Medien sowie die Netzkultur sind seine Themen.
Schon während seines Studiums der Sportmedien in München hospitierte er beim SWR. Seitdem sind viele Sendestunden vergangen, Reportereinsätze getätigt, Social-Posts verfasst, Beiträge produziert und Facebook überlebt. Er wurde einmal vom Horizont-Magazin zum einflussreichsten Journalisten auf Snapchat gewählt.
Die wichtigsten Fragen zum Dokumentarfilm Missbrauchsskandal in Korntal: Wie Betroffene gegen das Vergessen kämpfen
Es war einer der größten Missbrauchsfälle in kirchlichen Heimen: Die Doku „Kinder aus Korntal“ rollt den Fall erneut auf: Wie konnte es dazu kommen? Und was tut die Gemeinde heute?
Was bleibt von alten Meilern? Kultur statt Atomkraft: Die neue Rolle stillgelegter Kernkraftwerke
Seit 2023 sind die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz. Ihnen droht ein milliardenteurer Abriss, dem Atomzeitalter das Vergessen. Wieso nicht als Denkmal und Kulturort umnutzen?
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur Fußball-EM und Taylor Swift: Warum Fans unverzichtbar sind
Fans füllen Fußballstadien, Konzerthallen und dominieren das Internet. Sie zeigen stolz ihre Kultur und Leidenschaft, sei es für einen Zweitligaverein oder einen Megastar wie Taylor Swift. Mitsingen ist erwünscht, und die Emotionen reichen von Ekstase bis tiefer Trauer.
Aber warum ist das so? Warum verehren und bewundern wir völlig Fremde oder Institutionen wie einen Verein? Warum verwandeln wir uns, wenn wir als Fans auftreten? Und war das schon immer so?
Die Autorin und Fußballfan Anne Hahn sagt: "Der Reiz liegt in der Gemeinschaft." Ihre Initialzündung erlebte sie bei einem Spiel des 1. FC Magdeburg, als ein verschwitzter älterer Mann sie in den Arm nahm. Ist Fan-Sein also eine soziale Utopie, eine selbstgewählte Gemeinschaft? Oder doch vor allem eine nie endende Adoleszenz, in der das Teenager-Gefühlschaos zur Norm wird?
Diese Fragen diskutieren wir in unserer aktuellen Folge zur Fußball-Europameisterschaft der Männer. Seid ihr Fan von Fans? Schreibt uns dazu an kulturpodcast@swr.de.
Hosts: Pia Masurczak & Christian Batzlen
Gast: Anne Hahn
Showrunner: Julian Burmeister
Mit Statements von: Harald Lange, Fanforscher und Gründer des Fan-Instituts, Taylor Swift-Fan Insa und Fußballfan Daniel
Anne Hahn empfiehlt: Choreo Magdeburg gegen Fürth: 50 Jahre Europapokalsieger der Pokalsieger https://www.youtube.com/shorts/x95BNe8dfCc
Das Buch “Mittendrin” von Anne Hahn und Frank Willmann findet ihr hier: https://www.bpb.de/shop/buecher/zeitbilder/265784/mittendrin/
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Science Fiction und Design: Wie sieht unsere Zukunft aus?
Der Weltraum hat vor allem die Zukunftsvorstellung in den 60er- und 70er-Jahren geprägt. Schriftsteller*rinnen und Filmemacher*innen begannen damals, Science-Fiction-Szenarien zu entwerfen; die vielleicht bekanntesten, darunter natürlich die verschiedenen Star Trek-Serien. Darin entstand ein ganzes Design-Universum mit Innenausstattungen, die heute Klassiker sind. Irgendwo zwischen pragmatischer Form und bunter Fantasiewelt. Was ist vom utopischen Gehalt dieser Zukunftsdesigns damals geblieben und welche Ideen haben und brauchen wir heute als Gesellschaft?
„Die Neugierde für das Unbekannte, für neue Technologien bleibt heute noch aus dieser Zeit“, meint Susanne Graner, die die Ausstellung „Science Fiction Design“ vom Vitra Design Museum mit kuratiert hat. Auch im Design zeige sich diese Neugierde in einer immer wiederkehrenden Lust, mit neuen Materialien zu arbeiten und Formen auszuprobieren.
Allerdings war damals das Zukunftsbild sehr positiv konnotiert, sagt sie. Es wurden Utopien geschaffen. Heute hingegen gehe es mehr um zukünftige Dystopien, erklärt Friedrich von Borries, Professor für Designtheorie und kuratorische Praxis an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. „Die Szenarien, die wir heute haben, sind beklemmender und weniger begeisternd“, sagt er.
Statt um die Entdeckung fremder Planeten geht es heute um die Eroberung einer virtuellen Welt: Das Metaverse. Eine tolle Möglichkeit für Gesellschaftsentwürfe, sagt Susanne Graner. Das, was das Metaverse gerade anbiete, sei „echt nicht aufregendes“, kontert Friedrich von Borries. Denn es gebe reelle Räume, wie zum Beispiel historische Orte und Gebäuden, die „aufregendere und abgefahrene Räume als das Metaverse erzeugen“.
Wie schaut für euch die Zukunft aus? Habt ihr bereits tolle Möbelstücke aus der Zukunft? Schickt uns eure Meinungen per E-Mail an kulturpodcast@swr.de.
Host: Christian Batzlen, Pia Masurczak
Showrunner: Giordana Marsilio
Links:
Fan-Seiten mit Design-Klassikern aus Star Trek gibt es viele, Star Trek + Design ist eine besonders schön aufbereitete: https://star-trek.design/
Ausstellung „Science Fiction Design: Vom Space Age zum Metaverse”: http://www.design-museum.de/de/ausstellungen/detailseiten/science-fiction-design.html
Friedrich von Borries – „Stadt der Zukunft“ https://www.fischerverlage.de/buch/friedrich-von-borries-benjamin-kasten-stadt-der-zukunft-wege-in-die-globalopolis-9783596704323
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. “Toxische Weiblichkeit”: Wie hilfreich sind solche Kategorien?
Immer freundlich sein, nie Nein sagen, sich um andere kümmern. Das sind Erwartungen, die typischerweise an das weibliche Geschlecht geknüpft sind. Die Autorin Sophia Fritz hat gerade den Begriff der “toxischen Weiblichkeit” in den breiteren Diskurs eingeführt, quasi als Pendant zur "toxischen Männlichkeit".
Wie sinnvoll aber auch problematisch sind solche Kategorien? Kann man sich denn überhaupt von sozialen Rollen freimachen? Wie sähe ein nicht-toxisches Leben aus?
Für die Bestsellerautorin Şeyda Kurt hält “toxische Weiblichkeit” das Patriarchat am Leben. Aber wird man mit solchen Werkzeugen den Realitäten gerecht? Der Autor und Video-Creator Ole Liebl findet das Konzept zu binär gedacht. Bestimmte Verhaltensweisen würden damit in starre Geschlechternormen gepresst.
Wie denkt ihr darüber? Wie schafft ihr es, toxische Anteile bei euch selbst anzugehen? Schreibt uns gern eine Mail an kulturpodcast@swr.de.
Hosts: Christian Batzlen und Philine Sauvageot
Showrunnerin: Stephanie Metzger
Links:
Sophia Fritz - “Toxische Weiblichkeit”: https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/sophia-fritz-toxische-weiblichkeit-9783446279155-t-5192
Şeyda Kurt: https://www.harpercollins.de/collections/seyda-kurt
Ole Liebl: https://www.instagram.com/oleliebl/?hl=de